Depression als Krankheit anerkennen

07.04.2017

Etwa jeder fünfte Mensch leidet irgendwann in seinem Leben an einer Depression. Das haben Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergeben. Die psychische Erkrankung steht dieses Jahr im Fokus des Weltgesundheitstags am 7. April 2017. Ein wichtiges Anliegen ist es, dass an Depression erkrankte Menschen Hilfe suchen und eine angemessene Unterstützung erhalten. Gleichzeitig sollen die weltweiten Aktivitäten dabei helfen, Vorurteile und Ängste im Umgang mit der Krankheit abzubauen.
Zu einer Psychotherapie gehören intensive Gespräche und Verhaltensübungen. Je nach Schwere der Depression erhalten Erkrankte zudem Antidepressiva. image.originalResource.properties.copyright

Depressionen können als eigenständige psychische Störung auftreten, aber auch als Reaktion auf besonders belastende Lebenssituationen oder als begleitendes Leiden anderer psychischer oder körperlicher Erkrankungen. „Starker und dauerhafter Stress kann das Risiko einer Erkrankung erheblich erhöhen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Erkrankungen wie Depressionen durch gute Präventionsangebote vorbeugen, bevor sie entstehen. Gleichzeitig müssen Menschen mit einer Depression wissen, dass sie nicht allein gelassen werden und es wirksame Behandlungen und Hilfsangebote gibt“, sagt Gesundheitsminister Hermann Gröhe anlässlich des Weltgesundheitstags. Depressionen können zu Suizidgedanken und -versuchen führen, insbesondere dann, wenn Betroffenen keine geeigneten Hilfen zur Verfügung stehen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat festgestellt, dass eine überdurchschnittliche Belastung mit chronischem Stress das Risiko für eine Depression verdoppeln kann. Bei starkem chronischem Stress ist die Wahrscheinlichkeit einer Depression sogar um ein Vielfaches erhöht. Auch die sich verändernden Arbeitsbedingungen haben Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Mit betrieblicher Gesundheitsförderung sollen daher gesundheitsorientierte Arbeitsverhältnisse geschaffen und die Gesundheitskompetenz der Mitarbeiter erweitert werden. So könne es gelingen, Belastungen am Arbeitsplatz zu reduzieren und die psychische Gesundheit zu stärken; auch über die Arbeitswelt hinausgehend. Dieser Ansatz soll durch das Präventionsgesetz gestärkt werden. Seit April 2017 sind Psychotherapeuten zudem dazu verpflichtet, psychotherapeutische Akut-Sprechstunden anzubieten (aponet.de berichtete). Hier soll festgestellt werden, ob ein Verdacht auf eine seelische Krankheit vorliegt und weitere fachliche Hilfe notwendig wird.

Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)/NK