Gelbfieber in Brasilien: Impfung empfohlen

09.02.2017

Der Gelbfieberausbruch in Brasilien, der im Januar für den Bundesstaat Minas Gerais gemeldet wurde, breitet sich weiter aus. Die World Health Organisation (WHO) empfiehlt daher eine Impfung für alle Brasilien-Reisenden, auch wenn diese in Gebiete reisen, die bislang als unverdächtig für Gelbfieber galten.
In Brasilien steigt derzeit die Zahl der Menschen, die sich mit Gelbfieber infiziert haben. Reisenden wird daher dringend eine Impfung empfohlen. image.originalResource.properties.copyright

"Derzeit raten wir allen Brasilien-Reisenden, sich bis spätesten zehn Tage vor der Einreise gegen Gelbfieber impfen zu lassen“, sagt Professor Dr. med. Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Bislang empfahl die WHO für Brasilien nur eine Gelbfieber-Impfung für bestimmte Gebiete. Bei einem Besuch der Küstenstädte Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife oder Fortaleza war beispielsweise bisher keine Impfung erforderlich. „Es ist damit zu rechnen, dass die Ein- und Ausreisekontrollen der Gelbfieber-Impfung für Reisende in Brasilien verschärft werden“, sagt Jelinek. Anfang Januar meldete die WHO erstmals einen Gelbfieberausbruch im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Am 3. Februar wurden bereits 921 Fälle berichtet sowie eine Ausweitung auf die Bundesstaaten Espirito Santo, Bahia, Sao Goias, Mato Grosso do Sul und das Distrito Federal.

Gelbfieber wird durch tag- und nachtaktive Stechmücken übertragen. Die Infektion beginnt plötzlich mit hohem Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen. Meist heilt die Krankheit danach aus. Es kann jedoch auch zu einer dramatischen Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen kommen, gefolgt von Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenversagen. Diese Komplikationen führen oft zum Tod. Gelbfieber unterliegt einer strengen internationalen Meldepflicht.

Die Impfung gegen Gelbfieber erfolgt mit einem Lebendimpfstoff, den nur ausgewiesene Gelbfieber-Impfstellen verabreichen dürfen. Die Immunisierung musste früher alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Nachdem Langzeitdaten gezeigt haben, dass eine einmalige Impfung einen lebenslangen Schutz bietet, ist das mittlerweile nicht mehr erforderlich. Die geänderte Empfehlung der WHO gilt seit dem 11. Juli 2016.

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