Herzkrankheiten sind Todesursache Nummer 1

18.01.2018

Wie viele Menschen sterben in Deutschland an Herzkrankheiten? Wie viele Todesfälle gehen auf Herzschwäche, Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen zurück? Und gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Antworten darauf liefert der alljährliche Herzbericht der Deutschen Herzstiftung, der nun in Berlin vorgestellt wurde.
Frauen haben bei Herzkrankheiten eine ungünstigere Prognose als männliche Patienten. image.originalResource.properties.copyright

Wie der Deutsche Herzbericht 2017 zeigt, hat die Zahl der Sterbefälle durch Herzkrankheiten insgesamt leicht zugenommen. Lag die Sterbeziffer (Gestorbene pro 100.000 Einwohner) sämtlicher im Herzbericht ausgewählten Krankheiten im Jahr 2014 bei 256,1, war sie im Jahr 2015 auf 269,6 geklettert. Einen starken Einfluss auf die Sterberate haben dem Bericht zufolge die Koronare Herzkrankheit mit 128.230 Sterbefällen im Jahr 2015 und die Herzschwäche mit 47.414 Sterbefällen in 2015. Vor allem der Anstieg bei der Herzschwäche erfordere besondere Aufmerksamkeit, so Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Sie zähle zu den häufigsten Anlässen für einen Krankenhausaufenthalt in Deutschland.

Wie in den Vorjahren starben insgesamt mehr Frauen (117.518) als Männer (103.993) an Herzkrankheiten. Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Krankheiten zeigt, dass die Sterbeziffer bei Herzschwäche für Frauen 2015 um 64,4 Prozent über dem Wert der Männer lag und auch an Herzrhythmusstörungen starben etwa doppelt so viele Frauen wie Männer.

Betrachte man die Entwicklung der Todesfälle durch Herzerkrankungen allerdings über einen längeren Zeitraum von 1990 bis 2015, ist die Sterbeziffer der im Herzbericht ausgewählten Herzkrankheiten seit den 1990er Jahren in Deutschland insgesamt um 46,2 Prozent zurückgegangen. Trotzdem bleiben Herzkrankheiten in Deutschland noch immer die Todesursache Nummer Eins. Deshalb müsse die Gesundheitspolitik in Deutschland noch umfassender in die Prävention investieren als bisher, um der Entstehung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen in der Bevölkerung bereits im Kindesalter gegenzusteuern.

HH