Kinder: Passiv Rauchen schwächt Hustenreflex

20.08.2012

Passiv Rauchen beeinträchtigt den lebenswichtigen Hustenreflex von Kindern. Sie reagieren weniger sensibel auf Reizstoffe aus der Umwelt, was sich schlecht auf die Atemwege auswirken kann, berichten Forscher aus den USA im Fachjournal Tobacco and Nicotine Research.
Kinder von Rauchern leiden gleich doppelt unter dem Qualm: zum einen leiden sie häufiger unter Krankheiten der Atemwege, zum anderen ist es wahrscheinlicher, dass sie später im Leben selbst das Rauchen beginnen. image.originalResource.properties.copyright

Normalerweise schützt Husten die Lunge vor schädlichen Umweltstoffen, wie zum Beispiel Chemikalien oder Staub. Leben Kinder jedoch in einem Elternhaus, in dem mindestens ein Elternteil raucht, wird dieser Reflex abgeschwächt, so das Ergebnis der Studie. Die Forscher hatten untersucht, wie sich das Einatmen des Reizstoffs Capsaicin, dem scharfen Bestandteil von Chilis, auf den Hustenreflex von 38 Kindern zwischen zehn und 17 Jahren aus Raucher- und Nichtraucherfamilien auswirkte. Kinder, die zu Hause regelmäßig passiv mitrauchten, benötigten die doppelte Menge an Capsaicin, damit ein Hustenreflex ausgelöst wurde.

Die geringere Sensibilität könnte dazu führen, dass Kinder auf Reizstoffe aus der Umgebung nicht ausreichend reagieren. Dies wiederum könnte erklären, warum Kinder von Rauchern häufiger unter Krankheiten der Atemwege wie Lungenentzündungen oder Bronchitis leiden, schreiben die Forscher. Die Studie deutet zudem darauf hin, dass sich die schädliche Wirkung von Passiv Rauchen nicht durch häufigeres Husten bemerkbar machen muss. Darüber hinaus könnte die geringere Empfindlichkeit gegenüber Reizstoffen späteres Rauchen begünstigen, so die Forscher. Die ersten Züge an einer Zigarette würden dann unter Umständen weniger unangenehm sein.

HH