Die Lungenentzündung ist die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit in den Industrieländern. Sie wird meist durch Bakterien, seltener durch Viren, Pilze oder zum Beispiel Verschlucken von Nahrung verursacht.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Erreger der Lungenentzündung können auf verschiedene Wege in die Lunge gelangen:
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Besonders gefährdet an einer Lungenentzündung zu erkranken sind ältere oder schwer kranke Menschen, da deren Abwehrsystem geschwächt ist oder die Lunge nicht richtig belüftet ist (z.B. wegen einer flachen Atmung bei Bettlägerigkeit). Innerhalb weniger Stunden entwickelt sich ein schweres Krankheitsbild mit folgenden Beschwerden:
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei sonst Gesunden heilt eine Lungenentzündung in den meisten Fällen problemlos aus. Besteht allerdings eine Herzschwäche oder ist der Betroffene insgesamt geschwächt oder krank, kann eine Lungenentzündung gefährlich werden:
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ähnliche Beschwerden finden sich bei einer Lungentuberkulose. Auch ein Lungentumor kann Symptome einer Lungenentzündung verursachen.
Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Lungenentzündung ist ein Arzt zu Rate zu ziehen, denn eine frühzeitige Antibiotika-Gabe ist wichtig.
Unterstützend wirken verschiedene Allgemeinmaßnahmen:
Wichtig ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr (besonders warme Tees, aber auch Fruchtsäfte oder ähnliches), besonders bei hohem Fieber, denn pro 1° C Temperaturerhöhung verliert der Körper ca. 1 Liter Flüssigkeit.
Bearbeitungsstand: 27.07.2012
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Eine Lungenentzündung kann – je nachdem, welcher Erreger dahintersteckt und in welcher Verfassung der Patient ist – unterschiedlich schwer verlaufen. Zur Behandlung gehören in den meisten Fällen Medikamente. Aber auch körperliche Schonung spielt bei der Genesung eine Rolle.
Grundsätzlich gilt:
Wenn Sie Husten haben, der mit reichlich zähem Schleim einhergeht, kann der Arzt Schleimlöser verschreiben, sogenannte Sekretolytika. Diese Medikamente sollen den Schleim lösen und flüssiger machen. Bei trockenem Husten hingegen können Hustenstiller (Antitussiva) eingenommen werden, die den Hustenreiz unterdrücken. Fragen Sie vor der Anwendung Ihren Arzt!
Beachten Sie: Hustenlöser und Hustenstiller dürfen Sie niemals in Kombination verwenden. Der Grund: Wenn sich der Schleim gelöst hat, kann er aufgrund des unterdrückten Hustenreizes nicht abgehustet werden, was zu Atemnot führen kann.
Während sich manche Patienten zu Hause auskurieren können, ist bei anderen ein Krankenhausaufenthalt nötig: Insbesondere kleine Kinder, Personen mit einem schwachen Immunsystem und ältere Menschen müssen oft in stationäre Behandlung, denn sie reagieren auf die Erreger besonders empfindlich. In schweren Fällen kann es nötig sein, dass die Patienten zusätzlichen Sauerstoff verabreicht bekommen oder beatmet werden. Ob eine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist, wird der Arzt sorgfältig abwägen.
Bei bakterieller Lungenentzündung: Antibiotika
Eine Lungenentzündung kann durch verschiedene Erreger verursacht werden – in der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Bakterien, insbesondere Pneumokokken. Je rascher Medikamente dagegen verabreicht werden, desto eher können Komplikationen vermieden werden. Im besten Fall ist dem Arzt zu Beginn der Behandlung bereits bekannt, welcher spezielle Krankheitserreger für die Lungenentzündung verantwortlich ist. Da eine Lungenentzündung rasch voranschreitet und einen schweren Verlauf nehmen kann, wird der Arzt auch dann schon Medikamente verabreichen, wenn der Erreger noch nicht feststeht. Der Arzt wägt ab, welcher Erreger wahrscheinlich beteiligt ist und verschreibt „auf Verdacht“ ein Antibiotikum, das mit hoher Wahrscheinlichkeit wirksam sein wird. Sobald der genaue Erreger feststeht, kann er das Medikament gegebenenfalls gegen ein noch wirksameres Antibiotikum ersetzen oder ergänzen. Zu häufig verschriebenen Wirkstoffen zählen Penicillin, Amoxicillin oder Ampicillin.
Antibiotika regelmäßig einnehmen
Antibiotika können nur dann richtig wirken, wenn Sie sie regelmäßig einnehmen. Halten Sie sich genau an die Anweisungen Ihres Arztes. Achten Sie darauf, den Wirkstoff in möglichst gleich langen Zeitabständen einzunehmen (z.B. alle 12 Stunden, je nachdem, wie vom Arzt verordnet).
Auch wenn es Ihnen nach einigen Tagen deutlich besser geht: Setzen Sie Antibiotika nicht eigenmächtig ab, sondern nehmen Sie sie so lange ein, wie es der Arzt vorgegeben hat. Andernfalls kann es passieren, dass der Erreger gegen das Medikament resistent wird und dieses nicht mehr richtig wirken kann.
Ist die Lungenentzündung während eines Krankenhausaufenthalts entstanden (sog. nosokomiale Pneumonie), kommt es häufiger vor, dass ein Medikament nicht mehr wirkt, weil der Erreger dagegen resistent geworden ist. Um sicherzugehen, dass der Erreger wirklich abgetötet wird, kombinieren Ärzte daher häufig mehrere Wirkstoffe miteinander.
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Auch andere Keime können jedoch – allerdings deutlich seltener – eine Lungenentzündung zur Folge haben, so etwa Viren oder Pilze. In diesem Fall wäre eine Behandlung mit Antibiotika wirkungslos. Eine virale, also durch Viren entstandene Lungenentzündung ist durch Medikamente kaum beeinflussbar. Daher versucht man, mit allgemeinen Maßnahmen wie körperlicher Schonung und Bettruhe, dem Körper die Ruhe zu geben, um sich zu erholen. Eine durch Pilze hervorgerufene Lungenentzündung kann mit speziellen Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) behandelt werden.
Antibiotika können in manchen Fällen auch bei einer durch Viren hervorgerufenen Lungenentzündung sinnvoll sein, nämlich dann, wenn auf Basis der viralen Lungenentzündung zusätzlich eine bakterielle Infektion entstanden ist, weil der Körper geschwächt ist (sog. bakterielle Superinfektion).
Die meisten Lungenentzündungen entstehen durch Pneumokokken. Gegen eine Infektion durch diese Bakterien gibt es eine Impfung. Grundsätzlich wird empfohlen, alle Kinder bis zum 24. Lebensmonat gegen Pneumokokken impfen zu lassen.
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung darüber hinaus bestimmten Personengruppen. Dazu zählen:
Personen über 60 Jahre
Personen mit einem erhöhten Risiko für eine Pneumokokken-Infektion, so etwa Menschen,
Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission diesen Personen eine jährliche Grippeimpfung, denn: Eine Grippe erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Lungenentzündung.
© aponet.de
Letzte Aktualisierung: Januar 2017
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