Wer abgenommen hat und das neue Gewicht dauerhaft halten möchte, sollte darüber nachdenken, etwas früher am Tag zu essen: Die Mahlzeiten eine Stunde früher einzunehmen, kann langfristig den BMI um mehr als zwei Einheiten senken. Das ist ein Resultat einer Studie: Dafür begleiteten Forschende fast 1.200 Menschen mit Adipositas, die in sechs spanischen Kliniken erfolgreich Gewicht verloren hatten, im Durchschnitt über zwölf Jahre hinweg.
Pro Stunde späterer Essenszeit langfristig 2,2 Prozent höheres Körpergewicht
Das Ergebnis: Je später die Mahlzeiten eingenommen wurden, desto höher war langfristig das Körpergewicht. Pro Stunde späterer Essenszeit ergab sich langfristig ein um 2,2 Prozent höheres Körpergewicht.
Eine wichtige Rolle spielte auch die Genetik: Bei dem Drittel mit dem höchsten Score für eine genetische Veranlagung für Übergewicht erhöhte sich der BMI um 2,2 kg/m² pro Stunde späterer Essenszeit. Bei den übrigen zwei Dritteln mit niedrigerem Score konnte kein solcher Zusammenhang festgestellt werden.
Frühes Essen als Teil der Adipositas-Behandlung
Die Autoren folgern aus den Ergebnissen, dass der richtige Zeitpunkt der Mahlzeiten dazu beiträgt, das Körpergewicht nach einem Gewichtsverlust zu halten. Insbesondere für Menschen mit einem genetischen Risiko für Adipositas könnte frühes Essen Bestandteil einer personalisierten Adipositas-Behandlung sein.
Warum beeinflusst der Zeitpunkt der Mahlzeiten das Körpergewicht?
Der Zeitpunkt von Mahlzeiten hängt mit dem Stoffwechsel und dem Tagesrhythmus zusammen. Wird der Zeitpunkt verändert, synchronisieren sich damit auch Stoffwechselgewebe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Fettgewebe. Umgekehrt können Störungen des Tagesrhythmus Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas begünstigen.
Quelle: DOI 10.1002/oby.24319