Aspartam, Xylit, Erythrit & Co.: Sind Süßstoffe wirklich eine Alternative zu Zucker? Studien, Risiken und Empfehlungen kompakt erklärt diese Folge von "gecheckt!".
Was genau sind Süßstoffe?
Süßstoffe sind meist chemische Substanzen, die sehr süß schmecken, aber kaum Kalorien liefern, im Gegensatz zu Zucker. Bekannte Beispiele sind Aspartam, das in Lightgetränken wie Cola oder Limonade sowie in Joghurt und Pudding verwendet wird. Daneben gibt es Zuckeraustauschstoffe wie Xylit und Erythrit, sogenannte Zuckeralkohole, die optisch und in der Konsistenz Haushaltszucker ähneln, aber etwa nur halb so süß sind und etwa die Hälfte der Kalorien von Zucker enthalten. Für das Backen muss man von diesen Stoffen die doppelte Menge verwenden, um die gleiche Süßkraft wie Zucker zu erreichen.
Helfen Süßstoffe beim Abnehmen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich davon abgeraten, Süßstoffe zum Abnehmen zu verwenden. Studien zeigen, dass übergewichtige Personen, die Süßstoffe statt Zucker konsumieren, im Schnitt nur 1 bis 2 Kilogramm pro Jahr abnehmen – deutlich weniger als erwartet. Die WHO empfiehlt daher Süßstoffe nicht zur Gewichtsreduktion, da der Effekt zu gering ist.
Süßstoffe und Gesundheit – Risiko oder nicht?
Die WHO begründet ihre ablehnende Haltung auch mit Studien, die einen Zusammenhang zwischen Süßstoffkonsum und erhöhtem Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zeigen. Schleiff verweist jedoch auf die Kritik eines Experten, dass es sich hierbei um Beobachtungsstudien handelt, die keine Kausalität belegen. Es könnte auch sein, dass Menschen mit ungesundem Lebensstil häufiger Süßstoffe konsumieren. Bisherige methodisch bessere Studien zeigen keinen negativen Effekt auf die Gesundheit. Panik sei daher nicht angebracht.
Besser umgehen mit Süßhunger
Süßstoffe sind kein Wundermittel gegen Heißhunger auf Süßes. Studien deuten sogar darauf hin, dass sie den Appetit anregen können. Fachleute empfehlen, das Bedürfnis nach Süßem schrittweise zu reduzieren, indem man weniger Zucker konsumiert. Mit der Zeit nimmt der Heißhunger ab, und Süßes schmeckt intensiver, sodass das Verlangen nachlässt. Der nachhaltigere Weg ist, insgesamt weniger Zucker und Süßstoffe zu konsumieren.