Zahnproblem Wechseljahre? „Die Hormonumstellung beeinflusst vielfach auch die dentale Gesundheit erheblich“, erläutert Dr. Jochen H. Schmidt, zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln, in einer Mitteilung. Er erklärt: Die reduzierte Östrogen-Produktion in der Menopause schwächt vor allem das Zahnfleisch – und Zahnfleischentzündungen werden häufiger. Das Phänomen heißt hormonelle Gingivitis.
Parodontitis droht auch bei hormonell bedingten Zahnfleischentzündungen
Eine gründliche Behandlung ist entscheidend, damit sich eine Zahnfleischentzündung nicht verschlimmert. „Bei einer Zahnfleischentzündung ist es grundsätzlich wichtig, dass der Zahnarzt die schädlichen Zahnbeläge (Plaque) entfernt und dann die Zahnfleischtaschen reinigt“, so Dr. Schmidt. Andernfalls könne sich die Entzündung zu einer Parodontitis ausweiten und den gesamten Zahnhalteapparat gefährden. Sanfte Methoden wie Ultraschall- oder Laserbehandlungen sowie desinfizierende Mundspülungen und Antibiotika könnten zusätzlich helfen.
Das hilft bei hormoneller Gingivitis
Der Zahnarzt empfiehlt Auch bei Zahnfleischbluten sollten stets morgens und abends die Innen- und Außenseiten aller Zähne drei Minuten lang geputzt werden. Hilfreich ist da besonders, die Borsten sanft gegen die Zähne zu drücken und kleine, rüttelnde Bewegungen auszuführen. Diese sollten Speisereste sowie Beläge entfernen.
Zudem sei es wichtig, spätestens alle sechs Wochen die Bürste mit weichen Borsten zu wechseln. Auch Interdentalbürsten, regelmäßige Zahnarztkontrollen und professionelle Zahnreinigungen könnten zur Gesundheit des Zahnfleischs beitragen, schreibt das Caree Dental.
Trockener Mund und schwächere Knochen
In den Wechseljahren kann die Speichelproduktion nachlassen. Das macht sich durch trockene Schleimhäute bemerkbar und kann die Zähne anfälliger für Karies und Bakterien machen. Denn Speichel schützt die Mundhöhle, neutralisiert Säuren und versorgt die Zähne mit Kalzium. Auch die Knochendichte kann sinken – das betrifft ebenfalls die Kieferknochen, die Zähnen dann weniger Halt bieten.
Und die Andropause bei Männern?
Männer haben in dieser Hinsicht Glück: Die hormonellen Veränderungen in ihrem Äquivalent der Menopause – vor allem die stark verringerte Testosteronproduktion – hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Zähne.