Kopfschmerzen deuten auf Schilddrüsenprobleme hin

29.09.2016

Ob Migräne, Spannungs- oder Cluster-Kopfschmerzen: Bei häufigen Kopfschmerzen könnte sich ein Blick auf die Schilddrüse lohnen. Einer neuen Studie zufolge haben Menschen mit Kopfschmerzen ein höheres Risiko, eine Schilddrüsenunterfunktion zu entwickeln.
Wer häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne leidet, sollte seine Schilddrüse im Auge behalten. image.originalResource.properties.copyright

Die vorliegende Studie ist den Forschern zufolge eine der größten, die nahelege, dass Kopfschmerzen als Risikofaktor für eine zukünftige Schilddrüsenunterfunktion angesehen werden können, sagt der Hauptautor der Studie, Andrew Martin von der University of Cincinnati. Personen, die unter Kopfschmerzen litten, hatten ein 21 Prozent erhöhtes Risiko, dass sich bei ihnen eine Unterfunktion der Schilddrüse entwickelte, berichten Martin und Kollegen in der Online-Edition der Fachzeitschrift Headache: The Journal of Head and Face Pain. Für Menschen mit Migränelag das Risiko sogar um 41 Prozent höher. Ihre Ergebnisse stünden im Einklang mit früheren Studien, in denen sich ebenfalls gezeigt habe, dass Schilddrüsenunterfunktionen bei Menschen mit Migräne oder anderen Kopfschmerz-Erkrankungen häufiger anzutreffen sind. Bei dieser Funktionsstörung werden zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet, was zu Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Haarausfall, Müdigkeit, Verstopfung und einem unregelmäßigen Menstruationszyklus führen kann.

Eine mögliche Erklärung für den gefundenen Zusammenhang könne sein, dass Kopfschmerzen das Immunsystem aktivieren und dies die Anfälligkeit für eine zukünftige Schilddrüsenunterfunktion erhöhe, vermuten die Forscher. Zudem könne der Stress, der durch Kopfschmerzen entstehe, hierbei eine Rolle spielen. Andere Umweltfaktoren oder genetische Faktoren seien ebenfalls denkbar. Unklar sei zudem, wie beide Erkrankungen miteinander interagierten. So sei es ebenfalls möglich, dass eine Schilddrüsenunterfunktion bei Kopfschmerzpatienten zu häufigeren Schmerzattacken führe. Die Forscher hatten Daten von mehr als 8.000 US-Amerikanern aus einer über 20 Jahre angelegten Studie analysiert.

HH