Unter Verstopfung versteht man eine Störung der Darmentleerung. Wer in einer Woche weniger als dreimal Stuhlgang hat, leidet unter Verstopfung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Obstipation
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Starke Bauchschmerzen, zunehmende Winde, manchmal auch Übelkeit und Erbrechen sind neben dem verringerten Stuhldrang Zeichen für Verstopfung.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Regelmäßige leichte bis mittlere körperliche Aktivität bringt den Darm in Schwung, Bewegung allein reicht jedoch nicht aus, wie Studien gezeigt haben. Was das Trinken angeht, sind die normalen 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag genug. Mehr zu trinken, wirkt nicht stärker abführend.
Bei leichten Formen von Verstopfung kann eine ballaststoffreiche Ernährung helfen. Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und regen dadurch die Darmtätigkeit an. Sie stecken vor allem in Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten. Für viele, gerade ältere Patienten ist es jedoch oft schwierig, die empfohlenen 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich zu nehmen. Schuld daran sind ein geringerer Speichelfluss oder Problemen mit den Zähnen.
Zusätzlich kann ein einfacher Tipp, die "Sitzungen" erfolgreicher gestalten: Wer auf der Toilette sitzt, kann die Füße auf ein Fußbänkchen stellen. Diese Haltung erleichtert das Herausgleiten des Stuhls aus dem Enddarm.
Wenn diese Basismaßnahmen keinen Erfolg bringen, kommen abführende Arzneimittel, fachsprachlich Laxanzien genannt, zum Einsatz. In den ärztlichen Behandlungsleitlinien werden verschiedene Präparate empfohlen. Als Mittel der Wahl gelten bei Erwachsenen die Wirkstoffe Macrogol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl. Diese könnten auch über längere Zeit angewendet werden, ohne dass eine Abhängigkeit zu befürchten wären.
Mittel wie die Lactulose oder die sogenannten Anthrachinone, die zum Beispiel in Sennesblättern oder Aloe enthalten sind, wirken ebenfalls gut. Wegen häufigerer Nebenwirkungen gelten sie jedoch nur als zweite Wahl. Lactulose kann zu Blähungen führen und die Anthrachinone zu Bauchkrämpfen. Ein Verlust von Mineralstoffen durch die Mittel ist jedoch nur möglich, wenn Durchfall auftritt. Bei normal geformtem Stuhl nicht.
Was die Wahl der Abführmittel angeht, gibt es unterschiedliche Empfehlungen für verschiedene Patientengruppen. So muss der Arzt bei Schwangeren, Kindern oder kranken Menschen andere Kriterien berücksichtigen als bei ansonsten gesunden Erwachsenen. Aber auch bei diesen Patientengruppen lassen sich Laxanzien sicher einsetzen, wenn der Arzt eine Verstopfung festgestellt hat, keine körperlichen oder Nervenstörungen vorliegen und die Basismaßnahmen mit Bewegung und Ernährung erfolglos geblieben sind.
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Letzte Aktualisierung: März 2017
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