Blinddarmkrebs nimmt zu: Junge Erwachsene besonders betroffen

Natascha Schleif pta-Forum  |  04.07.2025 13:42 Uhr

Blinddarmkrebs ist eine seltene Erkrankung. Doch neue Erkenntnisse zeigen: Die Fallzahlen steigen. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, die um 1980 herum geboren wurden.

Frau, hat Bauchschmerzen.
In frühem Stadium verursacht Blinddarmkrebs oft nur unspezifische Symptome wie Bauchschmerzen oder Müdigkeit.
© dragana991/iStockphoto

Laut einer aktuellen Studie der Vanderbilt University ist das Risiko, an Blinddarmkrebs zu erkranken, bei Personen der Jahrgänge 1975 bis 1980 etwa zwei- bis dreimal so hoch wie bei Menschen, die um 1945 geboren wurden. Für das Geburtsjahr 1985 lag das Risiko sogar beim Vierfachen. Studienleiterin Andreana Holowatyj spricht von einer „alarmierenden Entwicklung“.

Warnzeichen oft unspezifisch

Ein großes Problem bei dieser Krebsart: Sie bleibt oft lange unentdeckt. In frühen Stadien verursacht Blinddarmkrebs meist keine oder nur unspezifische Symptome wie Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Müdigkeit. Erst wenn der Tumor größer wird, treten Beschwerden wie Übelkeit, Veränderungen im Stuhlgang oder tastbare Verhärtungen im Unterbauch auf.

Auch wenn Blinddarmkrebs weiterhin als selten gilt, rät Holowatyj jüngeren Menschen, anhaltende oder wiederkehrende Symptome ernst zu nehmen. „Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen“, betont sie. Ärztinnen und Ärzte sollten daher auch bei unter 50-Jährigen diese Erkrankung in ihre Diagnosen einbeziehen.

Ursachen noch unklar 

Für die Studie wurden Daten aus dem nationalen US-amerikanischen Krebsregister SEER von mehr als 4800 Bilddarmkrebsfällen aus den Jahren 1975 bis 2019 analysiert und mit Daten älterer Generationen verglichen. Diese Analyse zeigt laut Studie eine deutliche Entwicklung und betrifft alle Unterformen von Blinddarmkrebs.

 Warum die Erkrankung mittlerweile häufiger auftritt, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden Einflüsse wie Umweltfaktoren, Ernährung, eine veränderte Darmflora sowie genetische Veranlagungen. Auch Übergewicht, stark verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und chronische Erkrankungen wie Diabetes könnten eine Rolle spielen.

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