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So beeinflusst der Zyklus die Verdauung

NAS  |  17.10.2024

Viele Frauen haben vor oder während ihrer Periode mit Verdauungsproblemen wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung zu tun. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen. Was hilft?

Junge Frau mit Bauchschmerzen, liegt im Bett.
Verstopfung oder Durchfall können während des weiblichen Zyklus durch hormonelle Schwankungen verursacht werden.
© Jelena Stanojkovic/iStockphoto

Verstopfungen treten häufig auf und treffen Frauen deutlich öfter als Männer. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Hierzu zählen ein Mangel an Ballaststoffen, Flüssigkeit und Bewegung, aber auch Stress und Alltagszwänge. Bei Frauen kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: die Hormone. "Vor allem in der zweiten Zyklushälfte leiden viele Frauen unter einem trägen Darm", erklärte die Gynäkologin Dr. Sheila Christiane de Liz.

Zwölf bis 14 Tage vor der Periode, also kurz nach dem Eisprung, sorgen zwei Hormone dafür, dass sich die Verdauung möglicherweise verändert. Zum einen das Progesteron, das der weibliche Körper direkt nach dem Eisprung produziert. "Es entspannt die Muskeln und verlangsamt die Arbeit des Darms. Das kann bei einigen Frauen zu Verstopfungen führen", sagte de Liz. Zum anderen beeinflussen Prostaglandine die Verdauung. Diese Botenstoffe entstehen, wenn der Körper überflüssige Schleimhaut während der Periode abstößt. Die mögliche Folge: Durchfall oder Blähungen. "Hormonelle Veränderungen sind auch der Grund, warum viele Frauen in den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft Probleme mit der Verdauung haben", so die Gynäkologin.

Symptome wie ein aufgeblähter Bauch, Völlegefühl oder Bauchschmerzen führen oft dazu, dass sich Betroffene sehr unwohl fühlen. "Die Verdauung ist für viele Menschen immer noch ein heikles Thema, über das nicht gern gesprochen wird. Dabei müssen Betroffene ihre Probleme nicht einfach hinnehmen", sagte de Liz.

Ernährung, Bewegung und Hilfe aus der Apotheke

Um Verstopfung in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst lohnt es sich, einen Blick auf die Ernährung zu werfen und diese gegebenenfalls umzustellen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen, mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag aufzunehmen und eineinhalb Liter Flüssigkeit zu trinken. Ballaststoffe stecken zum Beispiel in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Auch Leinsamen und Flohsamenschalen bieten reichlich davon. Wenn diese Lebensmittel vorher selten auf dem Speiseplan standen, raten Experten, sie langsam in diesen einzubauen, damit sich der Darm an sie gewöhnen kann.

Eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung im Alltag reichen in manchen Fällen nicht aus, um die Verdauungsprobleme zu beseitigen. Dann können Abführmittel Abhilfe schaffen, die in unterschiedlicher Weise auf den Darm wirken. Wasserbindende Wirkstoffe wie Macrogol ziehen Wasser aus dem Körper in den Darm, was den harten Stuhl aufweicht. Wer solche Medikamente einnimmt, trinkt dazu am besten immer ein Glas Wasser. Außerdem gibt es darmanregende Wirkstoffe wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat. Sie regen die Darmbewegungen an und leiten Wasser und Elektrolyte in den Dickdarm. Diese könnten laut de Liz genauso wie Macrogol auch über längere Zeit angewendet werden, ohne dass eine Abhängigkeit oder Gewöhnung zu befürchten wären. Mittel wie Lactulose oder Anthrachinone, die zum Beispiel in Sennesblättern oder Aloe vera vorkommen, wirken ebenfalls bei Verstopfungen, sind aber zweite Wahl.

Welcher Wirkstoff sich am besten eignet, hängt auch von der Ursache, der Lebenssituation und dem Alter der Patienten ab. Nicht jedes Medikament kommt etwa für Schwangere, Kinder oder chronisch kranke Menschen infrage. Ursache und Behandlungsoptionen mit dem Arzt oder Apotheker abzusprechen, ist daher in jedem Fall ratsam.

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