Neurodermitis & Co.: Oft schlimmer in Herbst und Winter

LAV | 10.08.2022

Chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Ekzeme oder die Schuppenflechte können sich in der kühleren Jahreszeit verschlechtern. Starker Juckreiz, Entzündungen oder offene Stellen sind oft die Folge. Mit der richtigen Pflege lässt sich die gestresste Haut beruhigen.
Im Winter benötigt die Haut besondere Pflege. image.originalResource.properties.copyright

Grund für häufigeren Probleme ist, dass trockene Heizungsluft oder dicke, oft eng anliegende Kleidung die Haut reizt. Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, geht auch die durch die Sonne angeregte Vitamin-D-Produktion des Körpers zurück. Das kann zu einem Aufblühen der Hautbeschwerden führen. Aber auch Faktoren wie Stress, Umwelteinflüsse und Allergene können bei entsprechender genetischer Veranlagung die Erkrankung auslösen.

Zur Pflege und Behandlung der Haut kommen oft Salben, Cremes und Lotionen mit Dexpanthenol oder Harnstoff zur Anwendung, so Apotheker Wolf Kümmel, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg: „Sie helfen der Haut, wieder mehr Feuchtigkeit zu binden, bilden eine Schutzschicht gegen Hautreizungen und vermindern die Rötungen und das Spannungsgefühl der Haut." Bei stark juckenden, entzündlichen Hautbeschwerden können manchmal Kortisoncremes zum Einsatz kommen. Obwohl die heute eingesetzten Kortikoide nicht mehr so viele Nebenwirkungen haben, rät Kümmel dennoch, den Einsatz zu begrenzen. Kortisonpräparate gibt es schwach dosiert auch ohne Rezept zu kaufen. Stärker wirksame Kortisonpräparate müssen von einem Hautarzt verordnet werden.

Wo keine Fertigarzneimittel zur Verfügung stehen, stellen Apotheken nach Verordnung des Hautarztes auch individuelle Salben oder Cremes als Rezepturen her. "Gerade bei Hauterkrankungen sind Patienten oft darauf angewiesen, dass wir Salben oder Cremes speziell für einen Patienten anfertigen“, erklärt Kümmel. Etwa zwei Millionen Menschen sind in Deutschland an der Schuppenflechte erkrankt – in Industrienationen leiden rund 20 Prozent der Kinder und etwa fünf Prozent aller Erwachsenen an Neurodermitis. Die Ursachen für die Erkrankungen sind nicht vollständig geklärt. Zu einem großen Anteil kann die Veranlagung vererbt werden.