Schlaganfall: Risikofaktoren und Warnsignale bei Frauen teils anders

29.04.2015

Laut einer Umfrage unter US-Amerikanerinnen wissen die meisten Frauen nicht, dass es zusätzlich zu den allgemeinen Risikofaktoren und Anzeichen eines Schlaganfalls auch solche gibt, die speziell für Frauen typisch sind. Eine Expertin von der Ohio State University in den USA beschreibt, welche Besonderheiten bei Frauen auftreten können.
Bei Frauen ist unter anderem Migräne ein Risikofaktor für Schlaganfall. image.originalResource.properties.copyright

Zusätzlich zu den Risikofaktoren, die Männer und Frauen teilen, wie etwa Rauchen, Bewegungsmangel oder ein zu hoher Blutdruck über 140/90, gelten für Frauen einige Risikofaktoren, die nur für das weibliche Geschlecht typisch sind. „Eine Schwangerschaft erhöht das Schlaganfall-Risiko, insbesondere in den letzten Schwangerschaftsmonaten und direkt nach der Geburt des Kindes“, sagt die Neurologin Dr. Diana Greene-Chandons vom Wexner Medical Center der Ohio State University in Columbus. Weitere Faktoren, die das Schlaganfallrisiko für Frauen erhöhen, sind die Einnahme von Verhütungsmitteln oder die Hormonersatztherapie, außerdem Migräne-Kopfschmerzen und die Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes, von denen eher Frauen betroffen sind.

„Viele Frauen glauben nicht, dass sie einen Schlaganfall erleiden können. Sie glauben, es handele sich um eine Männerkrankheit“, sagt Greene-Chandons. Dies kann fatal sein, denn bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Deshalb sei es wichtig, die frühen Anzeichen zu kennen, so die Ärztin. Zu den Warnsignalen, die sich bei Frauen zusätzlich zu den allgemeinen Symptomen eines Schlaganfalls bemerkbar machen können, zählen zum Beispiel Schluckauf und atypische Schmerzen in der Brust. „Das kann dazu führen, dass Frauen eher an eine Herzkrankheit oder eine Magenverstimmung denken“, sagt die Schlaganfall-Expertin. Des Weiteren könnten bei Frauen zusätzlich Schwindelgefühle auftreten, die anders seien als ein klassischer Schwindel, ein Taubheitsempfinden im ganzen Körper, wobei eine Seite stärker betroffen sei als die andere, und stärkere Kopfschmerzen. „Frauen sollten solche Symptome nicht ignorieren oder hoffen, dass sie wieder verschwinden“, sagt Greene-Chandons. Wer dies tue, vergebe die Chance, akut behandelt zu werden.

HH