TCM-Wurzel als Arznei gegen Autoimmunerkrankungen

16.02.2012

Amerikanische Ärzte lüften das molekulare Geheimnis einer Wurzel, die seit über 2000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gegen Malaria verwendet wird. Fiebertrugblume nennt sich die Hortensienart auf Deutsch. Ihre Inhaltsstoffe könnten in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.
Die Arzneimittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin sind meist Mischungen aus verschiedenen getrockneten Pflanzenteilen. image.originalResource.properties.copyright

Chang Shan heißt die im Himalaya beheimatete Wurzel auf Chinesisch, sie gehört zu den 50 wichtigsten Pflanzen in der TCM. Als wirksamer Inhaltsstoff gilt das Febrifungin, das in Abwandlungen bereits gegen Malaria, Krebs und Entzündungen erfolgreich eingesetzt wurde. Mit einem weiteren chemischen Verwandten, dem Halofunginon, können laut einer Veröffentlichung im Fachblatt "Nature Chemical Biology" Autoimmunreaktionen behandelt werden. Dabei geht das Immunsystem gegen den eigenen Körper vor wie bei Multipler Sklerose oder Diabetes Typ 1.

Den Forschern zufolge verhindert Halofunginon, dass sich bestimmte Immunzellen bilden, die häufig mit Autoimmunerkrankungen in Zusammenhang stehen. Dabei hat es einen besonderen Vorteil, sagt Studienautor Professor Malcolm Whitman: "Halofunginon verhindert die die Autoimmunreaktion, ohne das komplette Immunsystem lahmzulegen. Dieser Wirkstoff könnte Vorbild für einen ganz neuen Behandlungsansatz gegen Autoimmunerkrankungen werden." Dazu seien jedoch noch weitere Forschungsanstrengungen nötig.

RF