Zöliakie: Medikament macht Gluten verträglicher
20.12.2012
Zöliakie, wie die Gluten-Unverträglichkeit medizinisch genannt wird, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das in Weizen-, Roggen- oder Gerstenprodukten enthaltene Eiweiß Gluten entzündliche Reaktionen im Verdauungstrakt auslöst. Magenenzyme spalten das Gluten in kleinere Einheiten auf, die sogenannten Peptide. Für die meisten Menschen sind diese Peptide harmlos. Nicht so für Menschen mit einer Gluten-Unverträglichkeit. Bei ihnen rufen diese Stoffe eine gegen den eigenen Körper gerichtete Reaktion des Immunsystems hervor, was mit starken Schmerzen einhergehen kann. Das Einzige, was bisher bei Zöliakie hilft, ist eine Gluten-freie Ernährung.
US-amerikanische Wissenschaftler haben nun ein natürlich vorkommendes Enzym im Labor so verändert, dass es diese Peptide in noch kleinere Bausteine aufspaltet - und das unter sauren Bedingungen, wie sie im Magen vorherrschend sind. Das neue Enzym sei in der Lage, mehr als 95 Prozent der Gluten-Peptide abzubauen, berichten die Forscher. Damit könnte es ein aussichtsreicher Kandidat für ein Arzneimittel sein, das es Menschen mit Zöliakie ermöglicht, Gluten-haltige Nahrungsmittel essen zu können, so die Hoffnung die Forscher.
HH