Verhilft Metformin zu einem langen Leben?

Unter Frauen mit Typ-2-Diabetes betrug die Sterblichkeitsrate vor dem 90. Lebensjahr mit Metformin 3,7 pro 100 Personenjahre, bei Therapie mit Sulfonylharnstoff dagegen 5,0. Das entspricht einer um 30 Prozent niedrigeren Sterblichkeit vor dem 90. Lebensjahr bei einer Diabetesbehandlung mit Metformin im Vergleich zu einem Sulfonylharnstoff.

Dies ist die erste Studie, die gezielt den Effekt von Metformin auf eine außergewöhnlich hohe Lebenserwartung untersucht hat. Sie liefert einen Hinweis darauf, dass Metformin tatsächlich Langlebigkeit begünstigt. Da der Vergleich aber nicht im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie mit einem Placebo durchgeführt wurde, kann kein Rückschluss auf die Ursachen gezogen werden. Dennoch trägt die Studie zu einem wachsenden Verständnis der möglichen Rolle von Metformin zur Förderung der menschlichen Gesundheit und Langlebigkeit bei.

Für die Studie verglichen die Forschenden 438 Frauen ab 60 Jahren, die mit einer Behandlung gegen Typ-2-Diabetes begannen. Sie nahmen entweder Metformin oder einen Sulfonylharnstoff als alleinige Diabetestherapie ein und wurden über 30 Jahre lang beobachtet. Die Frauen waren Teil einer größeren Studie der US-amerikanischen Women’s Health Initiative (WHI), die seit den 1990er Jahren Forschung im Bereich der Frauengesundheit betreibt.

Quelle: DOI 10.1093/gerona/glaf095