Schlafmangel: Schon drei kurze Nächte belasten das Herz

In einem Schlaflabor wurden 16 gesunde, junge Männer untersucht. Das Ergebnis: Der Spiegel bestimmter Proteine, die mit Entzündungen im Körper zusammenhängen, stieg bei Schlafmangel deutlich an. Diese Biomarker stehen mit Herzproblemen wie Herzinsuffizienz oder der koronaren Herzerkrankung (KHK) in Verbindung. Für diese Veränderungen reichten schon drei Nächte in Folge mit je vier Stunden Schlaf aus. 

„Viele größere Studien konzentrierten sich auf etwas ältere Personen, die bereits ein erhöhtes Risiko für solche Erkrankungen haben. Daher war es interessant, dass die Werte dieser Proteine ​​auch bei jüngeren und vollkommen gesunden Personen nach nur wenigen Nächten Schlafentzug in gleicher Weise anstiegen“, erklärt Studienleiter Jonathan Cedernaes von der Universität Uppsala. Sein Fazit: Schon in jungen Jahren ist Schlaf essenziell für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.

Sport hilft – aber ersetzt keinen Schlaf

Die gute Nachricht: Bewegung wirkt sich positiv auf den Körper aus – selbst bei Schlafmangel. Während sportlicher Aktivität stiegen bei den Teilnehmern Proteine an, die mit positiven Effekten von körperlicher Aktivität verbunden sind. Diese Reaktion fiel bei Schlafmangel zwar etwas abgeschwächt aus, war aber weiterhin messbar. Allerdings zeigt sich auch: Schlafentzug kann die Herzmuskelzellen zusätzlich belasten – sogar bei regelmäßigem Sport.

Cedernaes warnt daher: „Körperliche Bewegung kann zumindest einige der negativen Auswirkungen von Schlafmangel ausgleichen. Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass Bewegung die wesentlichen Funktionen des Schlafs nicht ersetzen kann.“

Quelle: DOI: 10.1186/s40364-025-00776-0