Psoriasis-Arthritis
Was ist das? - Definition
Bei einer Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine chronische Gelenkentzündung, die bei Menschen mit Schuppenflechte auftreten kann. Sie betrifft meist die Finger, Zehen oder die Wirbelsäule und führt zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Ursache ist eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe.
Krankheitsbild
Psoriasis-Arthritis gehört zu den entzündlichen Gelenkerkrankungen und tritt bei etwa einem Viertel der Menschen mit Schuppenflechte auf. Die Erkrankung kann sich an verschiedenen Gelenken zeigen, oft an Händen, Füssen, Knie oder der Wirbelsäule. Manchmal greift sie auch auf Sehnen und deren Ansätze über. Die Entzündung entsteht durch eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben und lässt sich nicht heilen. Sie kann sich langsam entwickeln oder plötzlich auftreten. In manchen Fällen zeigen sich die Gelenkbeschwerden sogar vor den typischen Hautveränderungen einer Schuppenflechte.
Symptome/Verlauf
Zu den typischen Symptomen zählen Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den betroffenen Gelenken. Besonders morgens fühlen sie sich steif an, was sich durch Bewegung meist bessert. Die Gelenke fühlen sich oft warm an und reagieren empfindlich. Bei fortschreitender Erkrankung können sich Finger oder Zehen verformen. Auch Erschöpfung und Schlafstörungen kommen häufig vor. Die Beschwerden treten meist schubweise auf, mit Phasen der Besserung und Verschlechterung. Neben den Gelenken können auch die Haut, Nägel und Augen betroffen sein. Die Symptome ähneln oft anderen rheumatischen Erkrankungen, was die Diagnose erschwert.
Folgen/Komplikationen
Unbehandelt drohen durch eine Psoriasis-Arthritis dauerhafte Gelenkschäden. Die Entzündung greift Knorpel und Knochen an, was zu Verformungen und Bewegungseinschränkungen führt. Auch die Wirbelsäule kann betroffen sein, was zu Versteifungen und starken Rückenschmerzen führen kann. In schweren Fällen schränkt die Erkrankung die Lebensqualität stark ein und führt sogar zu Arbeitsunfähigkeit. Manche Betroffene entwickeln zusätzlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen. Eine frühzeitige Behandlung hilft, Folgeschäden zu vermeiden.
Ursachen/Risikofaktoren
Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Bei einer Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem überaktiv reagiert. Genetische Faktoren spielen eine Rolle. Wer Verwandte mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis hat, besitzt ein erhöhtes Risiko. Auch Infektionen, Stress, Rauchen und bestimmte Medikamente lösen Schübe aus. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, kann aber auch früher oder später beginnen. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
Das kann helfen
Das kann der Arzt tun: Er verschreibt in der Regel entzündungshemmende Arzneimittel. Hierzu zählen Ibuprofen oder spezielle Rheumamedikamente wie Methotrexat oder Biologika. Auch Kortison kann bei akuten Entzündungen helfen, sollte aber nicht dauerhaft eingesetzt werden. Physiotherapie und Bewegung helfen, die Gelenke beweglich zu halten.
Das kann man selbst tun: Regelmässige Bewegung, Stressabbau und Verzicht auf Rauchen tragen zur Linderung bei. Die Grenzen der Selbsthilfe sind erreicht, wenn die Schmerzen zunehmen, die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder die Erkrankung neue Gelenke angreift. Dann sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Bearbeitungsstand: 13.10.2025
Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.