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Die Empathie-Berufe bleiben

19.02.2018

Wenn bald die Welt digitalisiert und die Hälfte der jetzigen Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt sein werden, bleibt eines für die Menschheit notwendig: die Empathie. Und damit Berufe wie die des Arztes und des Apothekers. Diese Überzeugung vertrat Professor Dr. Richard Precht in seinem Vortrag beim 10. Zukunftskongress öffentliche Apotheke am 17. Februar in Bonn.

Durch die Digitalisierung werden viele Berufe wegfallen.
Professor Dr. Richard Precht ist sich sicher: Viele Berufe werden durch Roboter überflüssig werden, aber empathische Berufe wie der des Apothekers werden bleiben.
© Alois Müller

Der Verkehr in den Städten werde in den nächsten 10 Jahren soweit automatisiert sein, dass man nicht mehr am Steuer seines eigenen Autos in die Innenstädte wird fahren dürfen. Busfahrer verlören weitgehen ihren Job durch autonome Verkehrsmittel. Programmierer, die heute die Digitalisierung vorantreiben, rationalisieren sich selbst weg durch die Schöpfung von Programmierautomaten. Aber nach wie vor will der Mensch angefasst werden, mit all seinen Bedürfnissen wahrgenommen, getröstet und beraten werden. Das wird man nicht wegrationalisieren können. Deshalb brauche man dann immer noch den Apotheker vor Ort. So malte Precht in dem World Conference Center in Bonn das zukünftige Leben. Wie schnell das gehen kann, zeige die Entwicklung des Smartphones, das erst vor 11 Jahren in den Markt kam.

Der Veranstalter des Kongresses, der Apothekerverband Nordrhein, fühlte sich von diesen Prognosen bestätigt. Der Vorsitzende Thomas Preis forderte gleich zu Beginn der Veranstaltung, das Netz der Vor-Ort-Apotheker müsse gestärkt und dürfe nicht geschwächt werden. Und das gelte, betonte er mit Blick auf die Probleme in ländlichen Regionen, für Stadt und Land. Die Gesundheits- und Pflegeversorgung müsse überall gleichwertig sein. Die Apotheker leisten dafür einen erheblichen Beitrag und erwarten ihrerseits von der Regierung Unterstützung. Sie begrüßten deshalb die Absicht im Koalitionsvertrag, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Produkten zu verbieten. Ganz auf der Seite der Apotheker war in diesem Punkt auch der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales von NRW, Karl-Josef Laumann, in seinen Grußworten.

Desgleichen, so Preis, dürfe es einen Medikationsplan für die Patienten ohne den Anteil der OTC-Arzneimittel und damit ohne den apothekerlichen Part spätestens dann nicht mehr geben, wenn die Liste auf die elektronische Form umgestellt wird.

Eine weitere Schwächung des Vor-Ort-Apothekensystems könne man sich nicht leisten, so Preis weiter. Noch wäre das Netz der Apotheken-Notdienste dichter geknüpft als das Bereitschaftssystem der Ärzte. Aber das habe ja auch seinen Grund. In jedem 2. Fall ginge es nicht um verschreibungspflichtige Arzneimittel. Dass Apotheken zu kämpfen haben, zeige sich an dem historischen Tief der Apothekenzahl in Deutschland.

Jutta Petersen-Lehmann

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