7 Tipps: Wie man Wunden richtig versorgt

Wie man eine Wunde richtig versorgt, erfahren Sie hier.

Ein Junge ist vom Fahrrad gefallen und hat sich das Knie aufgeschürft, ein anderer Junge kniet daneben
Ein Sturz vom Fahrrad, und schon ist das Knie aufgeschlagen: Wichtig ist es, die Wunde jetzt zu versorgen und zu desinfizieren.
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Es war ein wunderschöner Sommertag auf der Schweizer Straße im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Das Eiscafé lockte und meine dreijährige Tochter rannte aufgeregt zu den Verheißungen von Schoko, Erdbeere und Himbeere. Doch die Lust auf die begehrte Waffel war offenbar schneller als die Geschwindigkeit der Beine. Meine Tochter fiel hin. Ein Loch in der Leggins, ein blutendes Knie und Tränen auf den Wangen.

Aufgeschlagene Knie, aufgeschürfte Ellbogen, zerschrammte Finger: Vor allem Eltern können im Sommer ein Lied von den Verletzungen ihrer Kinder singen. Doch wie versorgt man eine solche Wunde? Auf jeden Fall nicht mit Dreck und Spucke, wie noch die Generationen zuvor meinten.

Ein Blick in die Tasche: Pflaster oder Desinfektionsmittel Fehlanzeige. Kurz hinter dem Eiscafé kam eine Apotheke in Sicht. Also nichts wie rein mit der Dreijährigen, die inzwischen auf meinem Arm Trost suchte. Der Apotheker sah gleich das kleine Missgeschick. Er holte ein Desinfektionstuch hervor, säuberte die Wunde und klebte ein Pflaster auf das Knie.

Doch was macht man, wenn keine Apotheke in der Nähe ist? Dann helfen folgende sieben Tipps:

  • Ist die oberste Hautschicht stark verschmutzt? Die Wunde gründlich mit lauwarmem Leitungswasser ausspülen.
  • Finger weg, wenn Splitter oder Steinchen tiefer in der Wunde stecken. Eine solche Wunde gehört in die Hand eines Arztes. Die verletzte Stelle steril abdecken. Kleine, oberflächliche Splitter darf man selbst mit einer Pinzette entfernen.
  • Gleich nach der Reinigung ein Wunddesinfektionsmittel auftragen. Desinfektionsmittel aus der Apotheke müssen heute übrigens nicht mehr brennen. Manch einer verzieht allein beim Gedanken an das früher verwendete Jod den Mund. Doch heutzutage gibt es spezielle Präparate, bei denen nicht einmal kleine Patienten klagen.
  • Anschließend ein Pflaster aufkleben. Bei größeren Verletzungen eine größere Wundauflage verwenden. Mittlerweile gibt es auch für kleinere Wunden Feuchtpflaster und -kompressen mit einer gelhaltigen Auflage. Damit sollen Verletzungen rascher abheilen.
  • Prüfen Sie bei allen offenen Wunden, ob noch ein Tetanusschutz besteht. Im Zweifelsfall den Arzt danach fragen.
  • Die Wunde im Blick behalten und im Zweifel sofort medizinischen Rat einholen. Bitte einen Arzt aufsuchen, falls die Stelle dick wird, sich rötet oder warm anfühlt.
  • Salben mit Dexpanthenol binden Feuchtigkeit und regen den Körper an, neue Hautzellen zu bilden. Ihre Grenzen erreichen solche Präparate bei bereits infizierten Wunden. Dann kann ein Lokalantibiotikum, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Tyrothricin, die Entzündungserreger stoppen und die körpereigene Wundheilung fördern. Puder und Salben mit diesem Wirkstoff gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Frisch versorgt und mit einem Dankeschön an den hilfsbereiten Apotheker gingen wir wieder zurück auf die Flaniermeile. Die Tränen meiner Tochter sind übrigens schnell wieder getrocknet. Und dafür sorgten auch zwei Dinge, die es nicht in der Apotheke gibt: eine Kugel Schoko und eine Kugel Erdbeere aus der Eisdiele.

Peter Erik Felzer

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