Demenz: Tipps für Weihnachten mit Betroffenen

Lina Müller  |  23.12.2025 12:29 Uhr

Wie kann die Weihnachtsfeier mit demenzerkrankten Menschen gelingen? Die Alzheimer Forschung Initiative hat Ratschläge zu diesem Thema.

Eine ältere Dame sitzt an einem Tisch. Neben ihr ist eine lächelnde Junge Frau und eine zweite ältere Frau, die Essen auf dem Teller schneidet.
Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) empfiehlt: An Feiertagen sollte der Besuch für Menschen mit Demenz besser nacheinander, in kleinen Gruppen kommen.
© Obencem/iStockphoto

An Weihnachten kommen alle zusammen. Doch eine Erkrankung wie Demenz kann sowohl für die Betroffenen als auch für Angehörige und andere Gäste mit viel Stress einhergehen. Das gemeinsame Fest kann trotzdem gelingen. Dafür hat die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) Tipps zusammengestellt: 

Schöne Erinnerungen schaffen 

Beziehen Sie die erkrankte Person mit in die Vorbereitung ein: Das Gefühl, Sinnvolles beitragen zu können, kann sehr wohltuend sein. Lieder singen, Musik hören oder ein Fotoalbum anschauen können positive Erinnerungen bei Menschen mit der Erkrankung wecken. 

Ähnliches gilt für Geschenke: „Als Geschenke eignen sich Musik-CDs von früher, Bildbände von früheren Wohn- oder Urlaubsorten oder gerahmte Familienfotos“, erklärt Astrid Marxen von der AFI. Auch Geschenke, die andere Sinne etwa den Geruchssinn ansprechen, seien eine gute Idee. 

Wichtig ist eine gute Planung 

Machen Sie sich Gedanken um den groben Rahmen des Fests. Dabei haben Demenzkranke unterschiedliche Bedürfnisse. Generell gelte: Überforderung und Reizüberflutung vermeiden, eine ruhige Atmosphäre schaffen und Besuch lieber nacheinander einplanen. Auch Rückzugsmöglichkeiten sind hilfreich. 

Vertrautes ist besser als Unbekanntes: Das heißt zuhause feiern, in einem bekannten Restaurant oder im Pflegeheim. „Von Fahrten ins alte Zuhause raten wir ab, auch wenn sie nur kurz sind. Denn oft vergessen Menschen mit Demenz, dass sie in einer Einrichtung leben und verstehen dann nicht, warum sie wieder zurückgebracht werden“, betont Marxen.

Routinen erhalten und Verständnis zeigen

Routinen wie Duschen, Anziehen oder Mahlzeiten geben Orientierung und Halt im Tagesablauf. Versuchen Sie diese aufrechtzuerhalten. 

Dennoch kann es zu Verwirrung oder Unruhe der erkrankten Person kommen. Wenn die Person nach verstorbenen Angehörigen fragt oder weggehen möchte, hilft Verständnis, ein beruhigender Sprachfluss und Ablenkung. Zudem ist es wichtig, Kinder in die Situation einzuweihen und ihnen die Situation zu erklären. 

Vergessen Sie nicht sich selbst

Bei all diesen Tipps gilt: Gehen Sie das Weihnachtsfest am besten gelassen an. „Pflegende Angehörige dürfen auch auf sich selbst achten, Aufgaben abgeben und Pausen einplanen. Entscheidend ist, sich über die kleinen gemeinsamen Augenblicke zu freuen, in denen der erkrankte Mensch präsent ist und die schönen gemeinsamen Momente im Kreise der Lieben zu genießen“, so Marxen.

Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e.V. 

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