E-Rezept: Eine Milliarde digitale Verordnungen in Deutschland

Elisabeth Kerler  |  31.10.2025 12:03 Uhr

Das E-Rezept ist in Deutschlands Arztpraxen und Apotheken längst Alltag. Seit seiner bundesweiten Einführung Anfang 2024 hat es die klassische Papierverordnung vollständig abgelöst – und erreicht nun eine beeindruckende Marke.

Freundlich lächelnder Apotheker überreicht einer Kundin eine große Packung mit Medikamenten.
Wieder ein erfolgreich eingelöstes E-Rezept?
© Inside Creative House/iStockphoto

Seit dem 1. Januar 2024 werden Rezepte in Deutschland elektronisch ausgestellt. Die Einführung verlief schrittweise – zunächst in Testregionen, dann flächendeckend. Nur eineinhalb Jahre später ist die Milliardengrenze erreicht: Mehr als eine Milliarde E-Rezepte wurden bis Ende Oktober 2025 eingelöst. Allein in den ersten sechs Monaten 2025 kamen fast 300 Millionen neue digitale Verordnungen hinzu. Darauf weist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – hin. Die Daten stammen aus dem TI-Dashboard der gematik, das die Entwicklung des E-Rezepts fortlaufend dokumentiert.

Apotheken ziehen positive Bilanz

„Eine Milliarde eingelöster E-Rezepte zeigen, dass das E-Rezept in der öffentlichen Apotheke ein Erfolgsmodell ist“, sagt Dr. Jan-Niklas Francke, Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). Die Apotheken hätten von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt und anfängliche technische Schwierigkeiten gut gemeistert. “Bis heute werden in Arztpraxen auch E-Rezepte ausgestellt, die nicht sofort einlösbar sind. Unser Hinweis aus der Apothekerschaft, statt der Stapel- doch besser die Komfortsignatur zur Freigabe von E-Rezepten in der Arztpraxis zu verwenden, löst das Problem zunehmend”, erklärt Francke. 

Er betont: Patientinnen und Patienten lösten ihre E-Rezepte meist über die elektronische Gesundheitskarte ein. Zusätzlich biete das CardLink-Verfahren eine bequeme Möglichkeit, Rezepte per Smartphone an die Apotheke zu senden – das Medikament kann dann später abgeholt werden. Dennoch sieht Francke auch Verbesserungsbedarf: „Weil die Telematik-Infrastruktur sehr komplex ist, kann der Ausfall einzelner Komponenten den E-Rezept-Abruf verhindern. Das darf nicht passieren, denn dann kann die Therapie eines Patienten oder einer Patientin akut gefährdet sein.“

Wie es mit dem E-Rezept weitergeht

Aktuell können nur Fertigarzneimittel elektronisch verordnet werden. Doch die nächste Ausbaustufe ist schon geplant: In Hamburg läuft bereits ein Pilotprojekt für Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Ab 2026 sollen auch Betäubungsmittel und T-Rezepte digital verordnet werden können, ab 2027 folgen voraussichtlich Hilfsmittel wie Bandagen oder Blutzuckermessgeräte.

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