Gesundheit digital

TikTok ist ein schlechter Ernährungsberater

ZOU  |  16.06.2022

Ernährungswissenschaftler empfehlen die Mittelmeerdiät als gesunde Ernährung: Sie hilft, Herzkrankheiten und anderen chronischen Krankheiten vorzubeugen. Wer auf TikTok danach sucht, wird aber häufig in die Irre geführt, berichtete eine Wissenschaftlerin auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Ernährungsgesellschaft.

Frau, isst ein Baguette und schaut ins Handy.
Die Social-Media-Plattform TikTok scheint im Hinblick auf Ernährung nicht unbedingt ein guter Ratgeber zu sein.
© Drazen Zigic/iStockphoto

Ein Forschungsteam hat sich die ersten 200 Videos auf der beliebten Social-Media-Plattform TikTok unter dem Stichwort #mediterraneandiet angesehen. Mit dem ernüchternden Ergebnis: Wer sich dort informiert, bekommt nicht unbedingt eine gesunde Auskunft. Die meisten Beiträge hatten zwar in irgendeiner Weise mit Gesundheit zu tun, aber weniger als neun Prozent von ihnen umfassten eine Definition, wie sich die Mittelmeerdiät zusammensetzt. Einer von fünf Beiträgen befasste sich gar nicht mit Gesundheit, sondern berichteten vom Essen und der Kultur aus Ländern, die ans Mittelmeer grenzen.

„Erschreckenderweise bewarb ein großer Teil (69 %) dieser Kulturbeiträge Lebensmittel, die nicht Teil des von der Mittelmeerdiät geförderten gesunden Ernährungsmusters sind, z. B. rotes Fleisch, raffinierte Kohlenhydrate, Süßigkeiten und verarbeitete Lebensmittel“, sagte Dr. Margaret Raber vom Baylor College of Medicine in Houston. So seien zwar Lammkebab und Fladenbrot in einigen Mittelmeerländern beliebte Lebensmittel, aber nicht Bestandteil der mediterranen Ernährung.

Beiträge von qualifizierten Personen und Organisationen waren tendenziell detaillierter und von höherer Qualität, für TikTok-Benutzer ist es aber schwierig, anhand der Referenzen festzustellen, welche Videos von qualifizierten Personen erstellt wurden.

„Menschen werden nicht in der Lage sein, die Mittelmeerdiät zu befolgen, wenn sie nicht verstehen, was sie ist und wie sie sie in ihre häusliche Ernährungsumgebung integrieren können“, sagte Raber. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Benutzer zwar einige qualitativ hochwertige Inhalte finden, die von Gesundheitsexperten erstellt wurden, sie aber auch auf widersprüchliche, vage oder sogar irreführende Informationen stoßen.“

In der mediterranen Ernährung werden vor allem viele wenig verarbeitete und pflanzliche Lebensmittel bevorzugt, z. B. Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Auch Olivenöl und Fisch spielen eine bedeutende Rolle, Milchprodukte und Geflügel nur in Maßen. Zuckerzusatz, raffinierte Kohlenhydrate und gesättigten Fetten sind dagegen kaum enthalten.

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