Arzneimittel

Apotheke: vor Ort und nahe am Menschen

26.09.2019

Bei aller Unsicherheit über die Zukunft, die heutzutage im immer komplexer werdenden Gesundheitssystem herrscht, ist der Apotheker nach wie vor ein Stützpfeiler für die Patienten. „Apotheker werden gebraucht, und wir werden gefragt“, sagte Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertages 2019 in Düsseldorf.

Das Versorgungsmodell Apotheke trägt auch in Zukunft.
Ist ein wichtiges Medikament nicht lieferbar, ist es die Aufgabe der Apotheke vor Ort, ein Ersatzpräparat zu besorgen.
© Halfpoint/iStockphoto

In den letzten Jahrzehnten gab es laut Schmidt fulminante Fortschritte in der Medizin und der Gesundheitsversorgung. Die Lebenserwartung der Menschen steige kontinuierlich. Allerdings kommen mit zunehmendem Alter auch Krankheiten dazu, bei denen die Menschen Hilfe bräuchten. Apotheker seien in dieser Situation für sie da. Schmidt nennt dabei vier Charakteristika, die Apotheker auszeichnen und trotz zunehmender Digitalisierung im Gesundheitswesen durch nichts zu ersetzen sind: Professionalität, Empathie, soziales Empfinden und Kreativität. „Maschinen bringen diese Eigenschaften nicht auf, und das wird auch in fernerer Zukunft so bleiben.“ Darin seien sich alle ernsthaften Wissenschaftler einig, so Schmidt.

Er nennt ein konkretes Beispiel, bei dem Apotheker im täglichen Geschäft zunehmend gefordert sind, um die Patienten bestmöglich zu versorgen: die immer häufiger auftretenden Lieferengpässe von Arzneimitteln. „Wir haben in den letzten Monaten in Abertausenden Fällen Lieferengpässe in den Apotheken gemanagt und im vergangenen Sommer die Valsartan-Krise bewältigt.“ Die Apotheken hätten damit einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Versorgung vor Ort sei, um individuelle Arzneimittelprobleme der Patienten zu lösen. „Wir werden auch die Ranitidin-Krise managen“, fügt er mit Blick auf die jüngsten Nachrichten von verunreinigten Magenmitteln mit diesem Wirkstoff hinzu (aponet.de berichtete.

Professionalität und Menschlichkeit würden dabei helfen, die Arzneimittelversorgung trotz aller Schwierigkeiten am Laufen zu halten. „Weil wir es wollen und weil wir es können. Das genau ist unsere Profession“, erklärt der Apotheker. „Wir sind es, die zuhören und Antwort geben, wenn es genau darauf ankommt. Wir sind es, die dem Patienten in einem fast durchökonomisierten und durchbürokratisierten System das Gefühl geben, willkommen zu sein.“ Apotheker sehen sie dabei nicht nur als Kunden, sondern nehmen sie als Menschen ernst. Aus diesem Grund ist er überzeugt, dass eine „verheerende Entwicklung wie die Opioidkrise in den USA und die damit einhergehenden persönlichen Dramen und volkswirtschaftlichen Verluste in Deutschland nicht möglich sind“.

Er forderte seine Standeskollegen dazu auf, die unvermeidlichen Veränderungen in unserer Gesellschaft positiv zu nutzen. „Wir sind auf dem Weg in eine Welt, in der Individualität, Regionalität und Nachhaltigkeit zentrale Auswahlkriterien für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher werden.“ Davor bräuchten Apotheken keine Angst zu haben: „Wir sind vor Ort, wir sind ökologisch.“ Das Versorgungsmodell der Apotheke sei auch in Zukunft ein tragbares Modell.

RF

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