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Apotheker weisen Kritik an der Beratungsqualität zurück

26.02.2015

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe weist das von der Verbraucherzentrale NRW erhobene Testurteil über die Beratung in Apotheken entschieden zurück. In einer Pressemitteilung hatte die Verbraucherzentrale gestern erklärt, vier von fünf Apotheken würden ihre Sorgfaltspflicht gegenüber Patienten missachten und hätten statt des Patientenwohls nur das eigene Verkaufsinteresse im Blick.

Apothekerin berät Kundin.
Die Verbraucherzentrale NRW hatte Testkäufe in 50 Apotheken des Bundeslands durchgeführt.
© Robert Kneschke - Fotolia

Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, betont: „Gemeinsam mit der Kammer Nordrhein haben wir in den vergangenen zehn Jahren in NRW rund 15.000 eigene, professionelle Testkäufe durch pharmazeutisches Fachpersonal vornehmen lassen – und kommen hier zu ganz anderen Ergebnissen.“ Demnach bieten zwei von drei Apotheken in Nordrhein-Westfalen ihren Patienten eine sehr gute bzw. gute Beratung. Natürlich gebe es wie in allen Lebensbereichen auch im Bereich der Apotheken Verbesserungspotenzial, so die Präsidentin. „Diese schöpfen wir jedoch lieber im Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen aus und stellen nicht gleich einen ganzen Berufsstand an den medialen Pranger!"

Die Testanordnung der Verbraucherzentrale umfasste den Kauf einer größeren Menge rezeptfreier Schmerztabletten in jeweils zehn Apotheken in fünf verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens. Dazu Overwiening: „Nur 50 Apotheken und ein einziges Testszenario sind nicht mal ein Versuch, sich der Thematik seriös zu nähern, sondern schlichtweg nur ein Mittel der Verbraucherzentrale, sich auf Kosten der Apothekerschaft zu profilieren.“

Darüber hinaus monierte die Verbraucherzentrale die Preisgestaltung vieler Apotheken. Nach Ansicht der Organisation gebe es zu wenig "Top-Angebote" bei den Vor-Ort-Apotheken, die mit den Preisen der Internethändler mithalten könnten. Eine Kritik, die Overwiening unverständlich findet. „Man kann nicht einerseits eine umfassende, ausführliche Beratung fordern, und sich dann darüber aufregen, dass ein Arzneimittel nicht zum Niedrigstpreis verramscht wird.“ Denn wer sein Sortiment verramsche, müsse seinen Umsatz letztlich über die Masse generieren – „und genau das wird zu Recht kritisiert“.

RF

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