Senioren

Ständig müde? Was ab 65 Jahren hinter Erschöpfung stecken kann

NAS  |  30.04.2025 09:40 Uhr

Studien zeigen: Viele Menschen über 65 leiden unter dauerhafter Müdigkeit. Häufig wird dieses Symptom unterschätzt – dabei kann es auf ernstzunehmende Ursachen hinweisen. Wann ständige Erschöpfung ein Warnsignal ist, lesen Sie hier.

Senior, ist müde.
Bei anhaltender Erschöpfung, die den Alltag beeinträchtigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
© lucigerma/iStockphoto

Mit 65 Jahren hat man weniger Energie als mit 20 – das ist ganz natürlich. „Sich leichter zu ermüden ist mit zunehmendem Alter normal“, sagt der Altersmediziner Dr. Ardeshir Hashmi von der Cleveland Clinic in Ohio. „Aber das bedeutet nicht, dass man sich dauerhaft ausgelaugt fühlen sollte.“ Der Experte warnt, dass mit dem Alter das Risiko für Fatigue steigt. Dieser Zustand bezeichnet mehr als nur Müdigkeit: Fatigue ist eine anhaltende, tiefe Erschöpfung, die auch durch Schlaf oder Ruhepausen nicht verschwindet. Sie erschwert selbst einfache Aufgaben wie das Bettenmachen, den Abwasch oder einen kurzen Spaziergang. „Fatigue verstärkt sich mit der Zeit“, erklärt Dr. Hashmi. „Selbst wenn man motiviert ist, fehlt die Energie oder man muss nach kurzer Zeit wieder pausieren.“ 

Besonders bei älteren Menschen spielen Hashmi zufolge drei häufig übersehene Ursachen eine große Rolle.

1. Eisenmangel und Anämie

Eine der häufigsten, aber oft unbemerkten Ursachen ist Anämie – also Blutarmut. Wenn der Körper zu wenig Eisen bekommt oder schlecht verwertet, produziert er nicht genug sauerstoffreiches Blut. Die Folge: ständige Müdigkeit. Weitere Anzeichen können sein:

  • Veränderte Stuhlfarbe
  • Dunkler Urin
  • Herzrasen
  • Schwindel beim Aufstehen
  • Atemnot bei leichten Anstrengungen

„Fatigue ist oft das erste Anzeichen für eine Anämie“, warnt Dr. Hashmi.

2. Hormonelle Veränderungen

Hormonungleichgewichte – etwa durch Schilddrüsenerkrankungen oder sinkende Geschlechtshormone – beeinflussen den Energiehaushalt spürbar. Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kommt bei Menschen über 60 besonders häufig vor. Auch sinkende Östrogen- und Testosteronwerte können zu Antriebslosigkeit führen.

3. Psychische Gesundheit

Hinter starker Erschöpfung können auch psychische Ursachen stecken, etwa eine Depression, Einsamkeit oder soziale Isolation. Bei älteren Menschen tritt häufig eine sogenannte atypische Depression auf – ohne das typische Gefühl von Traurigkeit. Stattdessen äußert sie sich vor allem durch anhaltende Müdigkeit.

Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?

Gelegentliche Müdigkeit ist kein Grund zur Sorge. Doch wer plötzlich häufiger erschöpft ist oder merkt, dass alltägliche Dinge zunehmend schwerfallen, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. „Wer ständig müde ist und sich oft zum Schlafen zurückzieht, sollte mit seinem Arzt sprechen“, empfiehlt Dr. Hashmi.

Das könnte Sie auch interessieren
Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Junge Frau trinkt eiweißreichen Smoothie aus grünem Gemüse.
Podcast: gecheckt!
Ernährung

Wenn man die proteinreichen Nahrungsmittel kennt, kann man auf tierische Produkte für die…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben