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Bei vielen Männern mit Erektionsstörungen helfen Medikamente nicht gut oder es treten Nebenwirkungen auf. Liegt dem Problem eine Durchblutungsstörung zu Grunde, bei der Arterien des Beckens und des Penis verengt oder verschlossen sind, kann eine Katheter-Behandlung helfen.
Bei der Katheter-Therapie werden die Arterien entweder nur mit einem Ballon geweitet oder, wenn nötig, auch mit einem Stent stabilisiert, erläutern Experten der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA). Dabei können auch medikamenten-beschichtete Ballons und Stents zum Einsatz kommen. In ersten kleinen Studien mit 30 Patienten (ZEN Studie 2012) beziehungsweise 25 Patienten (PERFECT I Studie 2014) verbesserte sich bei etwa 60 Prozent der behandelten Männer die erektile Funktion, so die Gefäß-Experten. Die Ergebnisse seien durch nachfolgende Studien bestätigt worden und der Eingriff sei für alle Patienten sicher gewesen. Das Risiko, dass sich eine Arterie nach dem Eingriff erneut verschließe, sei allerdings deutlich größer als bei vergleichbaren Herzkranzgefäßen. So verengten sich bei fast 40 Prozent der Männer nach sechs Monaten die Arterien wieder - was aber nicht bedeutete, dass die Erektionsstörungen zurückkehrten.
Der Erfolg der Kathetertherapie könne allerdings ausbleiben, wenn kleinste Blutgefäße und Nervenbahnen durch Krankheiten wie Diabetes oder Prostataerkrankungen bereits vorgeschädigt sind, geben die Experten zu bedenken. Auch Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie Drogen wirken sich ungünstig aus. Je sicherer es ist, dass die Funktionsstörung auf die verengten Arterien zurückzuführen sei, umso wahrscheinlicher sei der Behandlungserfolg. Andere Ursachen für eine erektile Dysfunktion können Testosteronmangel, neurologische Erkrankungen oder psychische Belastungen sein. Auch gängige Medikamente wie Betablocker und Antidepressiva mindern die Sexualfunktion. Umgekehrt kann eine erektile Dysfunktion ein erster Hinweis auf andere atherosklerotische Erkrankungen sein, wie einer koronaren Herzerkrankung (KHK), einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) oder einer verengten Halsschlagader. Dies sollten Betroffene von einem Arzt abklären lassen.
DGA/HH
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