Arzneimittel

Erfolgreicher Praxistest zur Abwehr gefälschter Medikamente

23.05.2013

2017 muss in der EU ein System etabliert sein, das überprüft, ob Arzneimittel gefälscht sind. In Deutschland läuft bereits ein Test des sogenannten securPharm-Systems, an dem Apotheken, Arzneimittel-Hersteller und Großhandel beteiligt sind. Erste Auswertungen zeigen, dass das deutsche System gut funktioniert.

Testpackung mit Data Matrix Code
Der quadratische Data Matrix Code soll ab 2017 auf jeder Arzneimittel-Packung zu finden sein und dazu beitragen, Fälschungen schnell und sicher zu erkennen.
© securPharm

Das securPharm-System zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen hat sich bereits fünf Monate nach Testbeginn als praxistauglich erwiesen. Momentan beteiligen sich 280 Apotheken und 24 Pharmaunternehmer an dem Testlauf. Bisher konnten über 3,5 Millionen Arzneimittel mit einem speziell für diesen Zweck entwickelten Data Matrix Code gekennzeichnet werden. In diesem Code ist eine Seriennummer verborgen. Scannt der Apotheker bei der Abgabe des Medikaments den Code, wird die Nummer in Sekundenbruchteilen mit einer Datenbank von gültigen Seriennummern verglichen. Sollte die Nummer ungültig sein, wir dies sofort gemeldet. Der Apotheker gibt das Medikament in einem solchen Fall nicht ab, und der Fälschungsverdacht wird untersucht.

Im fünfmonatigen Testlauf lief die Datenbank der Hersteller mit den Seriennummern der Packungsdaten stabil, und die mitwirkenden Apotheker konnten feststellen, dass sich die Prüfung mit wenig Zeitaufwand in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Die Finanzierung für das System von etwa 3 Cent pro Medikamentenpackung werden überwiegend die Arzneimittelhersteller tragen. Auf den Verbraucher sollen laut Aussage von Dr. Reinhard Hoferichter, Sprecher des Vorstands von securPharm, keine zusätzlichen Kosten zukommen.

"Vom Test aus wird das securPharm-System gleitend in den Regelbetrieb überführt", so Hoferichter weiter. "In den nächsten Monaten werden noch mehr Unternehmen und Apotheken eingebunden." Zielsetzung ist es, einen flächendeckenden Aufbau bis zum Jahr 2017 zu gewährleisten. Die einzelnen nationalen Systeme in der EU sollen dann über einen zentralen Knotenpunkt vernetzt sein, so dass jedes Medikament europaweit überprüft werden kann. Grundlage für dieses Projekt ist die 2011 verabschiedete EU-Fälschungsrichtlinie, die vorschreibt, dass jede Arzneimittel-Packung ab 2017 Sicherheitsmerkmale tragen muss, mit denen auf Echtheit geprüft werden kann.

RF

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