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Impfung: Wie lassen sich Schmerzen vermeiden?

29.08.2016

Wie lassen sich Schmerzen bei einer Impfung reduzieren? Dazu äußert sich die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts jetzt erstmals in den überarbeiteten Impfempfehlungen. Außerdem gibt die STIKO neue Hinweise zur Pneumokokken-Schutzimpfung.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat seine Impf-Empfehlungen überarbeitet.
Kindern hilft es, wenn sie während einer Impfung abgelenkt werden.
© Photographee.eu - Fotolia

Auf vermeintlich beruhigende Sätze wie "Das tut überhaupt nicht weh" sollte das Gesundheitspersonal demnach beim Impfen verzichten. Das könne das Misstrauen des Patienten fördern, schreibt die STIKO im aktuellen <link http: www.rki.de de content infekt epidbull archiv ausgaben>epidemiologischen Bulletin (43/2016). Besser sei es hingegen, Kinder ab drei Jahre sowie Jugendliche und Erwachsene direkt vor der Injektion sachlich darüber aufzuklären, was beim Impfen passiert und wie sie mögliche Schmerzen und Angst bewältigen können: zum Beispiel durch Drücken der Hand von Begleitpersonen oder einem Ablenkungsmanöver wie das Aufblasen eines Ballons, Windrädchen, Seifenblasen, Spielzeuge, Videos, Gespräche oder Musik. Bei Neugeborenen wirke auch das Nuckeln an einem Schnuller schmerzreduzierend. Generell sei es ratsam, wenn Eltern bei einer Impfung ihrer Kinder anwesend sind.

In Einzelfällen können Schmerzpflaster oder Cremes mit dem Wirkstoff Lidocain ab dem Alter von 4 Monaten benutzt werden, um die Schmerzen bei der Injektion zu reduzieren. Diese müssen vorher mindestens 30 bis 60 Minuten einwirken. Die Kosten für die Pflaster, die frei in der Apotheke erhältlich sind, müssen die Eltern oder die zu impfende Person allerdigs selbst tragen. Zur Schmerzlinderung könne auch Eisspray verwendet werden. Zwei bis acht Sekunden nach dem Aufsprühen könne nach entsprechender Desinfektion sofort geimpft werden, so die STIKO.

Neuerungen gibt es auch in Bezug auf die Pneumokokken-Impfung. Neben dem bereits seit 1983 zugelassenen Impfstoff PPSV23 steht seit einigen Jahren ein zweiter Impfstoff (PCV13) für Erwachsenen zur Verfügung. Nach gründlicher Analyse aller verfügbaren Studien empfiehlt die STIKO auch weiterhin für alle Personen ab dem Alter von 60 Jahren eine Impfung mit dem älteren Impfstoff PPSV23. Dieser habe gegenüber PCV13 den Vorteil, dass er gegen ein deutlich breiteres Spektrum, nämlich 23 statt 13 der insgesamt über 90 Pneumokokken-Serotypen schützt. Nur für Personen mit einer Immunschwäche und wenige weitere Risikogruppen ist eine zusätzliche Impfung mit PCV13 sinnvoll.

NK

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