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Jedes dritte Medikament erfordert intensive Beratung

27.06.2018

Knapp 30 Prozent aller rezeptpflichtigen Medikamente, die in Apotheken abgegeben werden, sind allein wegen ihrer Darreichungsform besonderes beratungsintensiv. Im Jahr 2017 gaben deutsche Apotheken mehr als 190 Millionen solcher Arzneimittel ab. Das geht aus Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) hervor.

Viele Medikamente sind beratungsintensiv.

© luismolinero - Fotolia.com

„Viele Arzneimittel sind – unabhängig vom Wirkstoff – schwierig anzuwenden. Patienten sollten sich die richtige Anwendung deshalb von ihrem Apotheker demonstrieren lassen“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und Vorstandsvorsitzender des DAPI. Es reiche in aller Regel nicht aus, Patienten auf eine schriftliche Anleitung zu verweisen oder ihnen den Link zu einem Video mitzugeben. „Aus zahlreichen Studien zur Gesundheitskompetenz wissen wir, dass komplexe gesundheitsrelevante Informationen von vielen Menschen nicht verstanden und folglich auch nicht zuverlässig umgesetzt werden können“, so Kiefer. Nur das persönliche, vertrauensvolle Gespräch, bei dem der Patient angstfrei Fragen stellen kann, helfe hier weiter. Versandhandelsapotheken könnten diesen Service nicht leisten - auch deshalb seien Apotheken vor Ort unverzichtbar.

Spitzenreiter unter den beratungsintensiven Darreichungsformen sind Fertigarzneimittel, die nicht geteilt werden dürfen. Auf sie entfallen rund 14 Prozent. Beispiele sind Retard-Tabletten oder Magensaft-resistente Medikamente. Auf Platz zwei folgen Fertigarzneimittel zur Injektion mit rund 4 Prozent. Bekanntester Vertreter ist hier Insulin. Die Arzneimittel zur Inhalation, zum Beispiel Asthmasprays, machen rund 3 Prozent der beratungsintensiven Arzneimittel aus.

ABDA

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