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Kontaktlinsen richtig reinigen: So klappt’s

20.03.2019

Kontaktlinsen haben etliche Vorteile gegenüber Brillen: Das Sichtfeld ist größer, sie beschlagen nicht, rutschen nicht von der Nase und sind sporttauglich. Um die Linsen lange und ohne Beschwerden tragen zu können, müssen Kontaktlinsenträger aber bestimmte Regeln beherzigen.

Kontaktlinsen müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden.
Kontaktlinsen dürfen nicht länger getragen werden, als vom Hersteller vorgesehen.
© shutterstock

Die Auswahl an Kontaktlinsen ist groß: Flexible (weiche) Linsen passen sich der Form der Hornhaut an, sodass sich das Auge schneller daran gewöhnt. Durch ihren größeren Durchmesser liegen die Ränder der Linse komplett unter dem Lid. Formstabile (harte) Kontaktlinsen haben einen kleineren Durchmesser. Das schützt das Auge besonders vor dem Austrocknen. Sie haben eine geringere Auflagefläche auf der Augenoberfläche, wodurch die Linsen jedoch leichter verrutschen können. In den ersten Tagen können sie sich für den Träger auch etwas unangenehm anfühlen.

Auch die Haltbarkeit von Kontaktlinsen ist unterschiedlich: Tageslinsen sollten nach einmaligem Tragen entsorgt werden, Monatslinsen nach vier Wochen. Harte Kontaktlinsen können sogar bis zu zwei Jahren getragen werden. „Wichtig ist, die Angaben des Herstellers zu beachten. Nutzt man die Linse länger als verordnet, kann sie die Hornhaut verletzen, was zu dauerhaften Augenschäden führen kann“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitätsaugenklinik Bonn.

Um die Augengesundheit zu erhalten, müssen Kontaktlinsenträger auch einige Hygieneregeln und Vorgaben zur Tragedauer beachten. „Da eine zu lange tägliche Tragedauer Gesundheitsrisiken birgt, dürfen Linsen nicht länger als empfohlen getragen werden. Nur spezielle Linsen eignen sich etwa zum Tragen über Nacht“, erläutert Professor Dr. med. Christian Ohrloff, ehemaliger Direktor der Universitäts-Augenklinik in Frankfurt. Die Kontaktlinse behindert nämlich den Stoffwechsel im Auge, da Nährstoffe und Abfallprodukte über den Tränenfilm nicht so einfach über das Auge hinweg transportiert werden können. Unter der Linse können sich Säuren, Schmutz und Keime sammeln. „Damit sich das Auge nicht infiziert, muss man die Kontaktlinsen regelmäßig herausnehmen und reinigen“, rät Ohrloff. Wie das am besten klappt, zeigen die folgenden fünf Schritte:

  • Hände waschen: Damit Schmutz und Keime nicht ins Auge gelangen, werden die Hände vor dem Einsetzen und Herausnehmen gründlich gewaschen.
  • Reinigen: Die Kontaktlinse wird auf die saubere Handinnenfläche gelegt und mit Kontaktlinsenpflegemittel beträufelt. Anschließend wird die Linse mit der Fingerspitze sanft gereinigt. Nutzen Sie dafür unbedingt spezielles Reinigungsmittel und kein Wasser!
  • Desinfizieren: Die Kontaktlinsen werden über Nacht in einer geeigneten Lösung gelagert, um Bakterien, Pilze und Viren abzutöten und Eiweißreste zu entfernen.
  • Aufbewahrungsbehälter reinigen: Desinfizieren und alle drei bis spätestens sechs Monate austauschen.
  • Pflegeanleitung des Herstellers beachten: Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die sich für den jeweiligen Kontaktlinsentyp eignen.

Wer sich für Kontaktlinsen interessiert, sucht am besten zunächst einen Augenarzt auf, um prüfen zu lassen, ob die Grundvoraussetzungen für das Kontaktlinsentragen erfüllt sind. Wenn keine krankhaften Veränderungen der Augen vorliegen, kann auch ein Optiker die Linsen individuell anpassen. Ob und welche Linsen geeignet sind, hängt auch davon ab, ob sie nur ein- bis zweimal pro Woche beim Sport oder täglich von morgens bis abends zum Einsatz kommen.


NK

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