Noch Stunden nach einem lauten Rockkonzert kann das Gehör beeinträchtigt sein. Doch anders als bisher gedacht, weise der kurzzeitige Hörverlust nicht auf eine Schädigung des Ohres hin, berichten Wissenschaftler im Fachblatt PNAS. Es handle sich dabei vielmehr um einen Schutzmechanismus.
Die Forscher aus Australien, Neuseeland und den USA hatten ihre Aufmerksamkeit dem sogenannten reversiblen Hörverlust gewidmet, einem Zustand, der sich nach einiger Zeit wieder umkehrt. In Versuchen mit Mäusen fanden die Wissenschaftler heraus, dass bei einem Anstieg der Lautstärke spezielle Stoffe freigesetzt werden, die zu dem zeitweiligen Hörverlust führen. Dieser stelle einen natürlichen Anpassungsmechanismus dar, der es der Hörschnecke im Innenohr erlaube, selbst bei Lärm auch weiterhin normal zu funktionieren, so die Forscher.
"Wir sind in der Lage, laute Geräusche auszuhalten, weil sich das Hörempfinden anpasst", so der Leiter der Studie, Gary Housley. Werde jedoch eine Obergrenze überschritten, könne das Gehör trotz der gefundenen Schutzmechanismen geschädigt werden. Diese Gefahr bestehe besonders bei tragbaren Musikgeräten, durch welche die Ohren einem wesentlich höheren Schallpegel ausgesetzt seien, als er natürlicherweise vorkomme, so Housley. Wichtig ist zudem die Frage, wie oft das Ohr Lärm ausgesetzt ist. Denn obwohl die Cochlea, wie die Hörschnecke im Fachjargon heißt, dazu in der Lage sei, gelegentliche Situationen mit starkem Lärm zu bewältigen, könne ständiger Lärm zu unumkehrbaren Schäden führen, warnen die Forscher.
HH
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