Senioren

Leistenbruch: Operationsmethoden im Vergleich

20.03.2012

Im Vergleich zweier verschiedener Operationsmethoden zur Behandlung von Leistenbrüchen schneiden die sogenannten minimal-invasiven Eingriffe besser ab als die herkömmliche offene Bauchoperation. Das ist das Ergebnis einer Studie des Erasmus Medical Center in Rotterdam in den Niederlanden. Patienten klagen nach dem minimal-invasiven Eingriff, auch Knopflochchirurgie genannt, seltener über chronische Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen in der Leistengegend und sind insgesamt zufriedener als nach einer offenen Operation.

Drei Chirurgen bei der Operation
Ein Leistenbruch wird heute vielfach minimal-invasiv, also ohne große Schnitte, operiert.
© Techniker Krankenkasse

Bei einem Leistenbruch schieben sich Teile des Darms durch eine Schwachstelle im Bindegewebe des Bachraumes in den sogenannten Leistenkanal. Dabei besteht die Gefahr, dass sich die Darmanteile einklemmen und so absterben, daher sollte ein Leistenbruch immer operiert werden. In einer Studie analysierten die Experten die Daten von 600 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren, die sich einer Leistenbruchoperation unterzogen haben. 336 von ihnen unterzogen sich einer minimal-invasiven Operation, bei der der Operateur über zwei bis drei kleine Schnitte ein kleines Kunststoffnetz vor den Leistenkanal legt, das den Leistenbruch verschließen soll. Bei 324 Patienten wurde der Bruch über eine offene Operation beseitigt. Eine Untersuchung erfolgte direkt nach der Operation, sowie ein Jahr und fünf Jahre nach dem Eingriff.

Direkt nach dem Eingriff und auch nach fünf Jahren klagten in der Gruppe, die über die Knopflochchirurgie behandelt wurden, deutlich weniger Patienten über Schmerzen als in der Gruppe derjenigen, die eine offene Operation hatten. Auch Gefühlsstörungen in der Leistengegend waren nach dem minimal-invasiven Eingriff deutlich seltener. Zudem waren die Patienten nach dem minimal-invasiven Eingriff deutlich zufriedener.

Natürlich hängt ein Operationsergebnis immer von der Erfahrung des Operateurs ab, betonen die Forscher. Insbesondere die Rückfallquote ist bei erfahrenen Operateuren deutlich niedriger als bei unerfahrenen. Die Zahl der erneut aufgetretenen Leistenbrüche seien aber bei beiden Operationsmethoden in der Studie vergleichbar gewesen. Waren die Chirurgen in der minimal-invasiven Chirurgie besonders erfahren (hatten sie also 25 oder mehr solcher Eingriffe durchgeführt), deutete sich sogar an, dass die Rückfallquote sogar niedriger sein könnte, als bei der offenen Bauchoperation. Dennoch, so die Autoren, hätten andere Studien ergeben, dass bei den minmal-invasiven Eingriffen die Zahl der Komplikationen höher sei als bei der offenen Operation. Das allerdings habe man in dieser Untersuchung nicht feststellen können.

KK

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