Mariendistel

30.03.2011

Silymarin aus Mariendistelfrüchten fördert die Regeneration von Leberzellen.
Werner Meidinger/iStockphoto

Die Mariendistel (Silybum marianum) wächst zwar in unseren Breiten, steht hier zu Lande aber unter Naturschutz. Die Früchte, die für die Extraktgewinnung eingesetzt werden, stammen daher hauptsächlich aus Nordafrika oder Südamerika, wo die Mariendistel zu diesem Zweck angebaut wird.

Den eigentlichen Wirkstoff der Mariendistelfrüchte stellt das Silymarin dar. Es handelt sich dabei um ein Substanzgemisch aus vier Einzelstoffen, das die Regeneration von Leberzellen fördert. Leberschäden, die durch übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst werden wie die alkoholbedingte Fettleber, bilden sich meist nach einigen Monaten Abstinenz zurück. Hat der Alkohol bereits größere Schäden angerichtet, kann neben dem Verzicht auf Alkohol die Gabe von Silymarin-Präparaten die Überlebensquote der Patienten deutlich erhöhen. Gleiches gilt auch im Falle einer Leberzirrhose.

Ein besonderes Einsatzgebiet des Silybinins, eines der vier Komponenten von Silymarin, liegt in der Therapie von Vergiftungen mit Knollenblätterpilz. Das Gift dieses Pilzes blockiert ein bestimmtes Enzym in der Leber, wodurch die Leberzellen innerhalb von 24 Stunden zugrunde gehen. Von Silybinin wird angenommen, dass es das Gift von den Enzymen verdrängt. Üblicherweise führt eine Knollenblätterpilz-Vergiftung in 30 bis 50 Prozent der Fälle zum Tod. Bekommen Patienten nach der Vergiftung jedoch Infusionen mit Silybinin, deuten zahlreiche Fallberichte darauf hin, dass weniger als 10 Prozent durch das Pilzgift sterben.