ZOU
|
09.05.2025 08:26 Uhr
Die Ergebnisse aus 41 Studien mit über acht Millionen Erwachsenen sprechen eine deutliche Sprache: Schon 100 Gramm hochverarbeitete Lebensmittel täglich erhöhen das Risiko für verschiedene Krankheiten spürbar. Der Konsum steigert das Risiko für Bluthochdruck um 14,5 Prozent, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 5,9 Prozent und für Verdauungskrankheiten sogar um 19,5 Prozent. Auch das Krebsrisiko (+1,2 Prozent) und die Sterblichkeit insgesamt (+2,6 Prozent) nehmen zu.
Mehr als nur leere Kalorien
Warum sind diese Produkte so problematisch? Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten meist viel Fett, Zucker und Salz – gleichzeitig aber kaum Ballaststoffe, Vitamine oder Mineralstoffe. Die Folge: Sie liefern viele Kalorien bei geringer Nährstoffdichte. Diese Kombination kann zu Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und einer gestörten Insulinempfindlichkeit führen.
Auswirkungen auf Körper und Psyche
Doch nicht nur das Risiko für körperliche Erkrankungen steigt. Auch psychische Beschwerden wie Depressionen und Angstzustände treten bei regelmäßigem Konsum dieser Lebensmittel häufiger auf. „Neuere Erkenntnisse deuten auf eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel und negativen gesundheitlichen Folgen hin – das heißt, je mehr hochverarbeitete Lebensmittel konsumiert werden, desto größer ist das Gesundheitsrisiko“, erklärt Dr. Xiao Liu von der Universität Guangzhou in China. „Daher kann eine Reduzierung des Konsums, selbst in geringem Maße, messbare gesundheitliche Vorteile bieten“, so der Experte. Wer also bewusst auf natürliche, frische und möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel setzt, tut seinem Körper und seiner Psyche etwas Gutes.
Was sind verarbeitete Lebensmittel?
Hochverarbeitete Lebensmittel sind industriell hergestellte Produkte, die viele Zutaten enthalten – darunter oft künstliche Zusätze wie Aromen, Farbstoffe, Konservierungsmittel und Emulgatoren. Sie werden häufig stark verarbeitet, um Geschmack, Haltbarkeit und Konsistenz zu verändern, enthalten aber kaum natürliche oder frische Bestandteile.
Typische Beispiele hochverarbeiteter Lebensmittel:
- Softdrinks und andere gezuckerte Getränke
- Kartoffelchips und andere salzige Snacks
- Süßigkeiten, Schokoriegel, abgepackte Kekse
- Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza oder Instantnudeln
- Frühstückscerealien mit hohem Zuckeranteil
- Wurst- und vegetarische Fleischersatzprodukte mit vielen Zusatzstoffen