Fertiggerichte & Co.: Mehr Gewicht, schlechtere Spermienqualität

Dr. Karen Zoufal  |  12.09.2025 09:56 Uhr

Fertiggerichte, Snacks und Softdrinks sind bequem – können aber der Männergesundheit schaden. Eine dänische Studie zeigt: Wer viele hochverarbeitete Lebensmittel isst, nimmt eher zu und hat eine schlechtere Spermienqualität. Doch das ist noch nicht alles.

Mann hält einen Fast-Food-Burger, von dem er bereits abgebissen hat, in den Händen.
Schnell ein Burger für die Mittagspause? Hochverarbeitete Lebensmittel hatten in einer Studie negative Auswirkungen auf die Männergesundheit.
© dusanpetkovic/iStockphoto

Eine aktuelle Studie zeigt, dass hochverarbeitete Lebensmittel der Gesundheit von Männern auf verschiedene Arten schaden: Sie begünstigen eine Gewichtszunahme, bringen den Hormonhaushalt durcheinander und verringern die Spermienqualität.

Eine dänische Forschungsgruppe hat sich die Frage gestellt, ob sich die Verarbeitung von Lebensmitteln bei gleichem Kalorien- und Nährstoffgehalt auf die Gesundheit eines Menschen auswirkt. Nachdem 43 Männer zwischen 20 und 35 Jahren sich für eine gewisse Zeit jeweils von stark oder wenig verarbeiteten Lebensermitteln ernährt hatten, zeigten sich klare Unterschiede: 

Einfluss auf Gewicht, Cholesterin, Lithium und Belastung mit hormonell wirksamer Chemikalie

  • Gewicht: Mit der hochverarbeiteten Ernährung nahmen die Männer durchschnittlich etwa ein Kilogramm an Fettmasse zu, obwohl beide Ernährungsweisen vergleichbare Mengen an Kalorien und Nährstoffen enthielten.
  • Cholesterin: Das Verhältnis von „gutem“ (HDL) zu „schlechtem“ (LDL) Cholesterin verschob sich ungünstig.
  • Belastung mit Kunststoff-Chemikalie: Die hochverarbeiteten Lebensmittel ließen im Blut den Gehalt von cxMINP, einer Chemikalie aus Kunststoff, stark ansteigen. Sie ist dafür bekannt, den natürlichen Hormonhaushalt zu stören. Das könnte der Grund dafür sein, dass zwei Hormone, die für die Spermienqualität wichtig sind, in geringerer Menge vorhanden waren.
  • Lithium: Die Menge an Lithium im Blut nahm ab. Lithium stabilisiert die Stimmung, indem es die Kommunikation von Nervenzellen und die Stressregulation im Gehirn beeinflusst.

Forscher geschockt

„Wir waren schockiert, wie viele Körperfunktionen selbst bei gesunden jungen Männern durch hochverarbeitete Lebensmittel gestört wurden“, sagte der Molekularbiologe Romain Barrès von der Universität Kopenhagen. 

Das Fazit der Forschenden: Der Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln beeinflusste nicht nur die kardiometabolische und reproduktive Gesundheit, sie führte auch zu einer unterschiedlichen Anreicherung von Schadstoffen im Blut und in der Samenflüssigkeit.

Quelle: DOI 10.1016/j.cmet.2025.08.004

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