Hochverarbeitete Lebensmittel bremsen das Abnehmen

Dr. Karen Zoufal  |  07.08.2025 09:52 Uhr

Über Nacht eingeweichte Haferflocken oder fertiger Haferriegel? In einer Studie wurde verglichen, wie die Kilos purzeln, wenn entweder minimal oder hochverarbeitete Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Der Unterschied war erheblich: Bei wenig verarbeiteten Lebensmitteln war der Gewichtsverlust doppelt so hoch.

Frau, isst einen Müsliriegel.
Viele Müsliriegel enthalten ähnlich viel Zucker wie Süßigkeiten.
© Igor Barilo/iStockphoto

Für die Studie wurden 55 Erwachsene in zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen stellten ihre Ernährungsweise je acht Wochen lang auf niedrig- oder hochverarbeitete Lebensmittel um. Dabei durften die Teilnehmenden so viel essen, wie sie wollten. Nach acht Wochen hatten die Teilnehmenden beider Gruppen Gewicht verloren – möglicherweise aufgrund des verbesserten Nährwertprofils ihrer Ernährung, denn beide Diäten enthielten die empfohlenen Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren, Eiweiß, Kohlenhydraten, Salz und Ballaststoffen sowie Obst und Gemüse. Der Effekt war aber mit niedrigverarbeiteten Lebensmitteln doppelt so groß wie bei hochverarbeiteten Produkten (-2,06 bzw. -1,05 Prozent). Das entspricht einem Minus an Kalorien von 290 bzw. 120 Kalorien pro Tag. Mit niedrigverarbeiteten Lebensmitteln verloren die Teilnehmenden zudem keine Muskelmasse oder fettfreie Masse, und sie hatten weniger Heißhungerattacken.

Übers Jahr könnte sich der Effekt summieren

Dr. Samuel Dicken vom University College London sagte: „Wenn wir diese Ergebnisse auf ein Jahr hochrechnen, würden wir bei der Diät mit minimal verarbeiteten Lebensmitteln eine Gewichtsreduktion von 13 Prozent bei Männern und 9 Prozent bei Frauen erwarten, bei der Diät mit ultraverarbeiteten Lebensmitteln jedoch nur eine Gewichtsreduktion von 4 Prozent bei Männern und 5 Prozent bei Frauen. Mit der Zeit würde sich dies deutlich bemerkbar machen.“

Was sind hochverarbeitete Lebensmittel?

Hochverarbeitete Lebensmittel sind industriell hergestellte Produkte, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen haben. Sie enthalten meist zahlreiche Zutaten, darunter Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstoffe, künstliche Aromen und Emulgatoren. Oft enthalten sie auch hohe Mengen an Zucker, Salz und Fett. 

Beispiele:

  • Chips
  • Softdrinks
  • gezuckerte Frühstückscerealien
  • Tiefkühlpizzen
  • Fertigsuppen und Tütensaucen
  • Süßigkeiten (z. B. Gummibärchen, Schokoriegel)
  • Instant-Nudeln
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