Herz schützen: Erhöhte Cholesterinwerte erkennen und senken

Lina Müller  |  13.12.2025 10:35 Uhr

Üppiges Essen, wenig Bewegung und ein Weinglas mehr als sonst. Rund um die Feiertage steigt der Cholesterin-Spiegel bei vielen Menschen an. Wer seine Werte früh checkt, kann gesundheitliche Risiken deutlich reduzieren und mit kleinen Veränderungen viel erreichen.

Eine große Gruppe sitzt um einen Weihnachtstisch herum. Viel Essen steht auf dem Tisch und alle stoßen mit Weingläsern an.
Die Festtagssaison wartet mit vielen schönen Anlässen auf, bei denen jedoch meist ungesund gegessen wird: Festtagsbraten, Weihnachtsplätzchen und Alkohol steigern die Cholesterinwerte.
© gorodenkoff/iStockphoto

Warum Cholesterin wichtig ist

Cholesterin übernimmt zentrale Aufgaben im Körper. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände und dient als Ausgangsstoff für die Herstellung von Hormonen und Gallensäuren. 

Für die Gesundheitsvorsorge sind vor allem drei Werte entscheidend: LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und die Triglyceride. Besonders der LDL-Wert steht im Fokus. Er gilt heute nicht nur als Hinweis, sondern als direkter Auslöser für Arteriosklerose – die Verkalkung von Gefäßen. Die Ablagerungen in den Blutbahnen können zu Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall und weiteren Durchblutungsstörungen führen.

Feiertage als Warnsignal nutzen

Fettreiches Essen, Süßes und Alkohol lassen die Triglyceride kurzfristig stark ansteigen. Diese Peaks sind meist harmlos, sie bieten aber eine gute Gelegenheit zur Selbstreflexion. Die Apothekerkammer Niedersachsen rät, die Werte zu Beginn des neuen Jahres unkompliziert in der Apotheke oder in der Hausarztpraxis überprüfen zu lassen. So lassen sich Risiken früh erkennen und Schäden am Herz-Kreislauf-System vermeiden.

Cholesterin schnell testen lassen

Ein erster Check gelingt direkt in der Apotheke. Ein Tropfen Blut aus dem Finger reicht, um innerhalb weniger Minuten einen Überblick zu bekommen. Bei erhöhten Werten sollte eine präzisere Bestimmung in der Hausarztpraxis folgen. Die Zielwerte hängen vom individuellen Risiko ab. Jede Senkung von LDL und Triglyceriden wirkt sich positiv aus. Da hohe Cholesterinwerte oft keine Beschwerden verursachen, spielt die Früherkennung eine zentrale Rolle.

Ernährung, die den Cholesterinspiegel senkt

Wer seine Cholesterinwerte verbessern möchte, startet am besten in der Küche. Empfehlenswert sind ballaststoffreiche Lebensmittel mit sekundären Pflanzenstoffen und ungesättigten Fettsäuren. Gute Beispiele sind Vollkornprodukte, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Walnüsse sowie reichlich Gemüse. Rund 500 g Gemüse pro Tag sind ein guter Richtwert. Zwei kleine Portionen Obst, etwa Äpfel oder Blaubeeren, ergänzen die Mahlzeiten sinnvoll.
Die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und pflanzlichen Ölen gilt als besonders herzfreundlich. Tierische Fette sowie stark verarbeitete Lebensmittel sollten seltener auf den Tisch. Gesüßte Getränke treiben die Triglyceride zusätzlich nach oben und lassen sich daher besser vermeiden.

Bewegung stärkt Herz und Gefäße

Regelmäßiger Sport senkt LDL-Cholesterin und unterstützt beim Abnehmen. Ideal sind drei oder mehr Einheiten von jeweils mindestens 30 Minuten pro Woche. Joggen, Radfahren, Schwimmen oder zügiges Gehen eignen sich gut. Treppensteigen und kleine Aktivpausen bringen ebenfalls etwas. Auch Stressabbau zählt. Yoga, Atemübungen, ausreichend Schlaf und stabile soziale Kontakte entlasten das Herz-Kreislauf-System spürbar.

Werte regelmäßig im Blick behalten

Wer bereits erhöhte Werte hat, sollte alle drei bis sechs Monate kontrollieren lassen. Digitale Gesundheits-Apps wie die HerzFit-App der Deutschen Herzstiftung helfen, LDL-Wert, Blutdruck und Gewicht übersichtlich zu dokumentieren. Alternativ eignen sich ausgedruckte Tabellen aus der Apotheke oder einfache Notizbücher.

Wann Medikamente sinnvoll sind

Reicht eine bewusste Lebensweise nicht aus oder sind die Werte besonders hoch, können Ärztinnen und Ärzte Medikamente verschreiben, die den Fettstoffwechsel regulieren. Bei bekannten Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder familiärem Risiko erfolgt die Betreuung besonders engmaschig.

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen

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