Möglichst früh um das Cholesterin kümmern
„Je früher man sich um ungesunde Cholesterinwerte kümmert, desto besser“, sagte Anandita Kulkarni vom Baylor Scott & White The Heart Hospital - Plano in Texas, USA. „Es ist eine Art Investition. Man fängt früh an, und mit der Zeit rentiert es sich. Denn wenn es so weit kommt, dass die Werte klinisch relevant werden, ist es eigentlich zu spät.“ Sie erklärt deshalb ein paar Grundlagen zum Thema Cholesterin.
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist eine wachsartige Substanz, die der Körper zum Aufbau von Zellen und zur Produktion von Vitaminen und Hormonen benötigt. Die Leber produziert den gesamten Cholesterinbedarf.
Wie trägt die Ernährung zu einem erhöhten Cholesterinspiegel bei?
Ein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren und Transfetten in der Ernährung kann den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen. Das führt mit der Zeit zu Arteriosklerose, also Ablagerungen in den Wänden von Blutgefäßen. Oft ist ein hoher Cholesterinwert jedoch erblich bedingt.
Was bedeuten die verschiedenen Cholesterinwerte?
Eine Messung der Blutfette umfasst meist das Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride. LDL ist das „schlechte“ Cholesterin, weil es das Risiko u. a. für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöht. HDL ist das „gute“ Cholesterin, da es vor diesen Erkrankungen schützt. Triglyceride sind weitere Blutfette, die ebenfalls zu Arteriosklerose beitragen.
Warum sollten auch junge Erwachsene auf Cholesterin achten?
In einer 2021 veröffentlichten Studie hatte gut ein Viertel der jungen Erwachsenen LDL-Werte, bei denen eine Behandlung sinnvoll wäre. Ablagerungen in den Blutgefäßen können sich aber in jedem Alter bilden. Bei familiärer Veranlagung oder bestehenden Risikofaktoren für einen erhöhten Cholesterinspiegel kann eine Messung deshalb sinnvoll sein. Routinemäßig wird der Cholesterinspiegel bei der Gesundheitsuntersuchung (dem „Check up“) ab 35 Jahren oder ggf. auch schon einmalig ab 18 Jahren gemessen.
Was hilft bei zu viel Cholesterin?
- Weniger gesättigte Fettsäuren: „Die größeren Übeltäter sind Dinge wie rotes Fleisch und fettreiche Milchprodukte wie Vollmilch, Sahne oder Eiscreme“, mahnt Kulkarni.
- Bewegung: Am besten eine Kombination aus Kardio- und Krafttraining. Wöchentlich sollten es mindestens 150 Minuten mäßige oder mindestens 75 Minuten intensive körperliche Betätigung sein, außerdem mindestens zwei Mal pro Woche Krafttraining.
- Medikamente wie Statine können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. „Aber diese Medikamente wirken nicht über Nacht“, erklärt Kulkarni.
- Nicht von Social Media beraten lassen, sondern Informationen aus einer geprüften und verlässlichen Quelle beziehen.