Damit das Herz möglichst lange gesund bleibt, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung:
1. Blutdruck messen und ggf. Bluthochdruck behandeln
Bluthochdruck ist der häufigste Risikofaktor für Herzkrankheiten wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzschwäche oder Vorhofflimmern. Oft bleibt er unentdeckt, weil er anfangs keine Beschwerden macht.
2. LDL-Cholesterin bestimmen und ggf. erhöhte Werte behandeln
Ein erhöhter LDL-Wert begünstigt Arteriosklerose („Arterienverkalkung“), die Herzinfarkt und Schlaganfall nach sich ziehen kann. Auch Lipoprotein(a) sollte einmal im Leben gemessen werden – diesen Wert beeinflusst hauptsächlich die erbliche Veranlagung.
3. Blutzucker messen und ggf. Diabetes behandeln:
Der „Langzeit-Blutzuckerwert“ HbA1c gibt Auskunft über den Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate. Er kann Diabetes mellitus oder die Vorstufe Prädiabetes anzeigen. Ist der HbA1c-Wert erhöht, steigt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
4. Nicht rauchen
Rauchen schadet dem Herzen und den Blutgefäßen – auch Passivrauchen. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die wirksamste Maßnahme für einen gesunden Lebensstil. Selbst wer nach einem Rauchstopp leicht an Körpergewicht zunimmt, lebt gesünder als vorher. Herkömmliche Zigaretten sollten aber nicht durch E-Zigaretten ersetzt werden, denn auch die schaden der Gesundheit. Es gibt verschiedene Programme und auch Medikamente, die beim Ausstieg unterstützen.
5. Übergewicht vermeiden
Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das gilt besonders für Fettdepots an den inneren Organe und auf der Oberfläche des Herzens. Sie fördern Entzündungen, die die Entstehung von Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
6. Ausreichend Bewegung und Sport
Körperliche Aktivität senkt Blutfette, Blutzucker und Blutdruck, reduziert das Risiko für Arteriosklerose, stärkt das Herz, unterstützt bei der Gewichtsabnahme und hilft gegen Stress. Optimal sind mindestens fünf Mal pro Woche eine halbe bis eine Stunde Ausdaueraktivität wie zügiges Gehen, Laufen, Radfahren und Schwimmen. Sitzende Tätigkeiten sollten durch Bewegungseinheiten ausgeglichen werden, z. B. Spazierengehen in der Mittagspause und Wege zum Einkaufen oder zur Arbeit mit dem Fahrrad. Zusätzlich sind ein moderates Kraft-, Mobilitäts- und Beweglichkeitstraining wichtig.
7. Gesunde Ernährung
Sie verringert Entzündungsvorgänge im Körper, verbessert die Funktion der Blutgefäße und die Insulinwirkung, senkt den Blutdruck und beugt Übergewicht vor. Kardiologen empfehlen die Mittelmeerküche mit viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Oliven- und Rapsöl, Fisch, Milchprodukten, wenig Fleisch sowie Kräutern und Gewürzen statt viel Salz.
Der Ersatz von herkömmlichem Speisesalz durch „Blutdrucksalz“ mit 25 bis 30 Prozent Kalium senkt den Blutdruck. Fragen Sie Ihren Arzt, ob es für Sie sinnvoll ist. Auf Alkohol und zuckerhaltige Getränke sollten Sie möglichst ganz verzichten.
8. Ausreichend schlafen
Schlaf und Herzgesundheit hängen eng zusammen. Wer morgens trotz ausreichend Schlaf müde und gerädert aufwacht, sollte prüfen lassen, ob eine Atemstörung im Schlaf vorliegt (Schlafapnoe).
Risiken erkennen durch die Gesundheitsuntersuchung
Die Deutsche Herzstiftung rät dazu, regelmäßig den Gesundheits-Check-up zu machen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten einmalig ab 18 Jahren und ab 35 Jahren alle drei Jahre. Das Ziel dabei ist, auffällige Blutwerte und Herz-Kreislauf-Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und sie möglichst bald in den Griff zu bekommen.
Koronare Herzerkrankung bleibt oft lange Zeit unbemerkt
Bei der Koronaren Herzerkrankung (KHK) ist die Durchblutung des Herzmuskels gestört. Die KHK ist eine der Hauptursachen für Herzinfarkt, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und plötzlichen Herztod: 75 bis 85 Prozent der plötzlich Verstorbenen hatten eine KHK, und auch knapp ein Viertel der jung an einem plötzlichen Herztod Verstorbenen. Bemerkbar macht sich eine KHK erst, wenn Blutgefäße bereits deutlich verengt sind. Dann kommt es zu Symptomen wie Luftnot und Engegefühl in der Brust – zuerst nur bei Anstrengung, später zunehmend schon bei leichten Tätigkeiten und in Ruhe.