Männer essen im Durchschnitt deutlich mehr rotes und verarbeitetes Fleisch als empfohlen: in Finnland 760 Gramm pro Woche. Dass dies gesundheitliche Risiken erhöht, ist bekannt. Aber was kann man erreichen, wenn man den Anteil auf die Menge senkt, die mit der Planetaren Gesundheits-Ernährung übereinstimmt? Das fand ein finnisches Forschungsteam heraus.
An der sechswöchigen Studie nahmen mehr als 100 Männer im erwerbsfähigen Alter teil. Eine Gruppe ersetzte 560 Gramm Fleisch durch das entsprechende Protein-Äquivalent an Hülsenfrüchten. Pro Woche aßen sie weiterhin 200 Gramm rotes Fleisch. Die Übrigen zählten zur Kontrollgruppe und aßen weiterhin 760 Gramm pro Woche rotes, verarbeitetes Fleisch.
Cholesterin gesenkt, Gewicht reduziert
Die Ergebnisse sind eindeutig: Männer mit hohem Hülsenfruchtanteil in der Ernährung hatten niedrigere Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte und verloren im Schnitt ein Kilogramm Gewicht. Die Fleischgruppe nahm dagegen nur 300 Gramm ab. „Wir haben die Teilnehmer nicht zum Abnehmen ermutigt, sondern lediglich die von uns bereitgestellten Lebensmittel integriert. Trotzdem zeigte sich dieser Effekt“, erklärt Studienleiterin Professorin Anne-Maria Pajari in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Ergebnisse im Überblick
Nach den sechs Wochen hatte die Hülsenfrucht-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe:
- Mehr Ballaststoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Eisen zu sich genommen.
- Weniger Vitamin B12 und gesättigte Fettsäuren gegessen.
- Einen geringeren Iod-Spiegel sowie geringere Cholesterin-Werte (auch LDL)
- Einen geringeren BMI und weniger Gewicht
Die Gruppe schlussfolgert daraus, dass eine solche Ernährungsveränderung Männern im arbeitsfähigen Alter zu besseren Biomarkern für kardiovaskuläre Erkrankungen sowie geringerem Gewicht verhelfen kann. Dabei bleiben die Nährstoffwerte für Iod, Eisen und Vitamin B12 – zumindest kurzfristig – in einem akzeptablen Bereich erhalten.
Nachhaltigere Ernährung möglich
„Die Hülsenfrucht-Nahrungsmittel, die wir bereit gestellt haben, waren schnell zu kochen. So waren sie einfach zu nutzen. Außerdem haben wir Rezepte ausgeteilt, um zum Kochen zu ermutigen. Auf der Basis unserer Erkenntnisse, glaube ich, dass es für die meisten von uns möglich ist, sich nachhaltiger zu ernähren – mit Erbsen, Bohnen und Linsen“, schloss Pajari. In der Studie waren Soja-Bohnen nicht bereit gestellt worden.
Quelle: DOI 10.1007/s00394-025-03783-x