Mit dem richtigen Lebensstil lässt sich die Spermienqualität unterstützen: Das ist die gute Nachricht von US-Urologin Dr. Raevti Bole, spezialisiert auf männliche Fortpflanzungsmedizin, bei der Celveland Clinic in den USA. Allerdings können Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen der Hoden oder genetische Störungen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und erfordern häufig eine medizinische Behandlung. Etwa 15 Prozent der Paare haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Bleibt eine Schwangerschaft trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs über etwa ein Jahr aus, kann eine Samenanalyse helfen, Menge und Qualität der Spermien zu beurteilen. Liegt keine medizinische Ursache vor, können Männer einiges tun, um ihre Spermienqualität zu fördern. Dazu empfiehlt Dr. Bole:
Ausgewogen essen und Spermienqualität unterstützen
Eine nährstoffreiche, mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, pflanzlichen Lebensmitteln, Fisch und gesunden Fetten kann die Spermienqualität verbessern. Stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und gesättigte Fette sollten möglichst reduziert werden. Lebensmittel mit antioxidativen Eigenschaften – etwa grünes Blattgemüse oder omega-3-reiche Fische – unterstützen laut Expertin ein günstiges hormonelles Umfeld für die Spermienproduktion.
Nährstoffmängel ausgleichen
Ein Multivitaminpräparat kann helfen, die Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen, die für die Spermiengesundheit benötigt werden. Testosteronpräparate dagegen sind bei Kinderwunsch ungeeignet. Sie unterdrücken die körpereigene Spermienproduktion und können die Spermienzahl deutlich senken, so Bole.
Körpergewicht regulieren
Übergewicht kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Regelmäßige Bewegung und eine angepasste Ernährung können sich positiv auf die Spermienzahl auswirken. Das Risiko für Unfruchtbarkeit wache um etwa 10 Prozent pro 9 Kilogramm Übergewicht, schreibt die Clinic.
Kontakt mit Umweltgiften reduzieren
Der häufige Kontakt mit Kunststoffen und anderen Schadstoffen steht im Verdacht, die Spermienqualität zu beeinträchtigen. Glas- oder Metallbehälter für Lebensmittel sind eine mögliche Alternative. Alte Plastikbehälter sollten aussortiert werden, Plastikwasserflaschen nur an dunklen, kalten Orten gelagert werden. Noch besser wäre es, ganz zu vermeiden aus Plastikflaschen zu trinken.
Ausreichend und regelmäßig schlafen
Weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht können die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis deutlich verringern. Ideal sind sieben bis acht Stunden Schlaf, denn mehr als neun Stunden Schlaf pro Nacht stehen ebenso mit schlechter Spermiengesundheit in Zusammenhang: Dabei können chronische Müdigkeit oder Erschöpfung auch Hinweise auf andere Erkrankungen sein.
Stress bewusst reduzieren
Anhaltender Stress kann hormonelle Ungleichgewichte verursachen und die Spermienzahl beeinflussen. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Yoga können unterstützen.
Alkohol stark einschränken
Mehr als sieben alkoholische Getränke pro Woche können die Spermienqualität und die Samenproduktion beeinträchtigen. „Alkohol verursacht Stress im Körper“, erklärt Dr. Bole.
Rauchen und Hitze meiden
Rauchen schädigt Spermien und ihr Erbgut. Auch Hitze – etwa durch Saunen, Whirlpools oder Laptops auf dem Schoß – kann die Spermienproduktion negativ beeinflussen.
Quelle: Cleveland Clinic