Wie ist die Luft in Flugzeugen und Krankenhäusern?

Dr. Karen Zoufal  |  05.12.2025 09:56 Uhr

Wer befürchtet, sich im Flugzeug oder Krankenhaus über die Luft anzustecken, kann sich entspannen: Krankheitserreger finden sich kaum. Untersuchungen von Luftfiltern und Gesichtsmasken zeigen, dass sich fast nur Hautbakterien in der Luft befinden.

Eine dunkelhäutige Frau mit kurzen Haaren setzt im Flugzeug eine FFP2-Maske auf.
Krankheiten werden häufiger über direkten Kontakt übertragen und seltener über die Luft.
© AndreyPopov/iStockphoto

In gebrauchten Gesichtsmasken und einem Flugzeugluftfilter haben Forschende 407 verschiedene Mikroorganismen nachgewiesen. Zumeist handelte es sich dabei um Hautbakterien und Umweltmikroben. Krankheitserreger fanden sie dagegen nur in sehr geringer Menge. 

„Wir haben Gesichtsmasken als kostengünstige Möglichkeit zur Luftprobenentnahme genutzt, um die darauf befindlichen Bakterienarten zu untersuchen. Wenig überraschend handelte es sich um Bakterienarten, die wir typischerweise mit Innenraumluft in Verbindung bringen. Diese wiederum ähneln der menschlichen Haut“, sagte Prof. Erica M. Hartmann von der Northwestern University.

Bakterien in der Luft von Flugzeugen und Krankenhäusern ähneln sich

Während der COVID-19-Pandemie gab es Bedenken der Krankheitsübertragung in Flugzeugen. Die Luft wird dort durch hocheffiziente und teure HEPA-Filter gereinigt. Der Ausbau dieser Filter ist zudem sehr aufwändig. Deshalb hat das Team neben solch einem Filter auch benutzte und unbenutzte Gesichtsmasken von Passagieren untersucht und diese mit den Ergebnissen von Krankenhauspersonal verglichen. Das Ergebnis: Einzelne Mikroorganismen waren zwar leicht unterschiedlich, aber in beiden Umgebungen kamen vor allem die üblichen Bakterien vor, von denen viele von der Haut und nicht von Krankheiten stammten. Die Überschneidungen lassen darauf schließen, dass die Menschen selbst und nicht die Umgebung die Hauptquelle für Mikroorganismen in der Luft sind.

Andere Übertragungswege spielen eine größere Rolle

Hartmann betonte, dass die Verbreitung über die Luft nur ein möglicher Übertragungsweg für Infektionen ist. Krankheiten werden weitaus häufiger durch den direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder durch das Berühren verunreinigter Oberflächen übertragen. „In dieser Studie haben wir uns nur mit den Mikroorganismen in der Luft befasst. Händehygiene ist nach wie vor ein wirksames Mittel, um die Übertragung von Krankheiten über Oberflächen zu verhindern“, sagte Hartmann.

Quelle: DOI 10.1186/s40168-025-02276-7 

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