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Medikamente: Politiker nehmen Lieferengpässe ernst

08.05.2014

Das Problem der Lieferengpässe bei Arzneimitteln muss ernst genommen werden. Darin waren sich Gesundheitsexperte Michael Hennrich (CDU) und die Gesundheitssprecherin der Linken Kathrin Vogler in einer Diskussionsrunde beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands (DAV) in Berlin einig. Als einen wichtigen Einflussfaktor für die aktuelle Misslage sehen die Politiker die Rabattverträge.

Jüngere Apothekerin an Apothekenschrank beim Herausnehmen eines Medikamentes
In den letzten Monaten häufen sich Meldungen darüber, dass bestimmte Arzneimittel nicht lieferbar sind.
© smoxx - Fotolia

Einigkeit zwischen Bundesregierung und Opposition ist selten, doch die Teilnehmer der gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion stimmten zumindest beim Thema Lieferengpässe überein. Mit von der Partie waren der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) Andreas Kiefer, der DAV-Vorsitzende Fritz Becker und die Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler, Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Michael Hennrich.

Die Linken hatten bereits durch eine kleine Anfrage an die Bundesregierung auf die Problematik der Lieferengpässe hingewiesen. Mit der Antwort der Bundesregierung, es bestünden keine Versorgungsprobleme, möchte sich Vogler nicht zufriedengeben. Als Ursache für die Lieferengpässe nannte die Gesundheitsexpertin unter anderem die Rabattverträge, die für bestimmte Wirkstoffe einen Konzentrationsprozess auf wenige Hersteller nach sich ziehen. Unionspolitiker Hennrich erklärte, Engpässe habe es auch schon in der Vergangenheit gegeben. Ob es aktuell tatsächlich sehr viel mehr seien, wäre nicht klar. Grundsätzlich erklärte er: „Wir nehmen das Thema Lieferengpässe ernst.“ Als möglichen Lösungsansatz nannte der Gesundheitspolitiker die Verlängerung von Lagerzeiten für Arzneimittel.

Laut BAK-Präsident Andreas Kiefer gibt es zwar bisher keinen unmittelbaren Engpass in der Versorgung der Bevölkerung, da sich Apotheker und Ärzte mit vereinten Kräften bemühten, Patienten mit entsprechenden Medikamenten zu versorgen. Aber auch er sieht die Rabattverträge als mitverantwortlich für die Lieferschwierigkeiten bei gewissen Wirkstoffen. Als besonders alarmierend empfindet er die Diskussion vieler Hersteller darüber, ob es wirtschaftlich noch lukrativ wäre, Deutschland zu beliefern. „So eine Frage wäre vor ein paar Jahren nie gestellt worden“, sagte Kiefer.

ys/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/RF

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