Wenn jemand am Arbeitsplatz unfair behandelt wird, reagieren die Kollegen häufig mit Empathie – manchmal aber auch mit Schadenfreude. Dazu kommt es vor allem, wenn sich Kollegen untereinander als Konkurrenten betrachten. Schlimmstenfalls kann die Schadenfreude sogar ansteckend sein.
Die meisten Angestellten haben schon erlebt, wie über einen Kollegen hergezogen wurde. Die meisten Untersuchungen zu diesem Thema beschreiben, dass unbeteiligte Kollegen mit den Opfern mitfühlen und den Tätern gegenüber Ärger empfinden. Das hält die Wirtschaftswissenschaftlerin Jamie Gloor von der Universität in Zürich jedoch für zu einfach. Sie hat festgestellt, dass manche Menschen von der Misshandlung anderer profitieren und unter solchen Bedingungen Schadenfreude entstehen und gedeihen kann: „Schadenfreude richtet sich eher gegen besonders auffällige und beneidete Mitarbeiter. Eine unfaire Behandlung kann die eigenen Chancen für begehrte Belohnungen erhöhen.“
Die Forscher unterscheiden zwischen einer rechtschaffenen Schadenfreude – zum Beispiel, wenn das Opfer aufgrund von Missetaten der Vergangenheit die schlechte Behandlung „verdient“ hat – und der ambivalenten Schadenfreude, bei der die Freude am Unglück des anderen von Schuld- und Schamgefühlen getrübt wird. Besonders bei der vermeintlich gerechtfertigten Schadenfreude kann aber ein Teufelskreis entstehen, der dazu führt, dass auch zunächst unbeteiligte Kollegen beginnen, diese Person unfair zu behandeln.
Die Autoren empfehlen deshalb, der Wettbewerbsdynamik am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, indem gemeinsame Visionen entwickelt und eher teambasierte als individuelle Anreize geschaffen werden. Ein integratives Klima trage weiter dazu bei, Außenseitergefühle zu reduzieren. Auch durch klare Richtlinien und Verfahren können sich Neid und Ressentiments vermeiden lassen.
ZOU
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