Wer mit einem überzähligen Finger an der Hand geboren ist, hat motorische Vorteile. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern aus Freiburg, Lausanne und London. Personen mit sechs Fingern können beispielsweise manche Dinge mit nur einer Hand erledigen, für die andere Menschen beide Hände benötigen.
Die Wissenschaftler untersuchten zwei Personen mit „Polydaktylie“, die von Geburt an mehr als die üblichen fünf Finger oder Zehen an Händen oder Füßen besitzen. In diesem Fall waren es zwei Personen, die an beiden Händen sechs Finger hatten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die zusätzlichen Finger von eigenen Nerven und Muskeln gesteuert wurden und unabhängig von den anderen Fingern verwendet werden konnten. Dadurch erlangten die betreffenden Personen erweiterte motorische Fähigkeiten, die sie in die Lage versetzten, bestimmte Aufgaben mit nur einer Hand zu lösen, wofür normalerweise zwei Hände benötigt werden.
Währenddessen wurde ihre Gehirnaktivität im MRT beobachtet, denn die Forscher interessierten sich dafür, wie die zusätzlichen Finger gesteuert werden. Sie konnten die Gehirnaktivität dem sechsten Finger genau zuordnen. Prof. Dr. Etienne Burdet stellte fest: „Obwohl das Gehirn diesen höheren Freiheitsgrad kontrollieren muss, haben wir keine Nachteile festgestellt im Vergleich zu Menschen mit fünf Fingern. Kurz gesagt, es ist erstaunlich, dass das Gehirn genug Kapazität dafür hat, ohne an anderer Stelle etwas opfern zu müssen.“
ZOU
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