Gesetzlich Krankenversicherte müssen in Hessen durchschnittlich drei Wochen länger auf einen Termin beim Facharzt warten als privat Versicherte – im Extremfall dauert es ein ganzes Jahr. Das hat eine Untersuchung der verbraucherpolitischen Sprecherin der Grünen im Bundestag, Nicole Maisch, ergeben.
Demnach bekommen Kassenpatienten im Schnitt erst nach 36 Tagen einen Termin, Privatpatienten schon nach 16 Tagen. Die Wartezeit hängt aber stark von der Fachrichtung und von der Stadt ab. Beispielsweise hätte ein privat Versicherter bei einem Augenarzt im südhessischen Darmstadt nach 44 Tagen einen Termin erhalten, ein gesetzlich Versicherter erst nach 365 Tagen. Im Schnitt warten Kassenpatienten beim Augenarzt 33 Tage länger auf einen Termin. Am geringsten ist der Unterschied bei Herz-Spezialisten: Hier müssen sich gesetzlich Versicherte nur 13 statt der 10 Tage wie bei Privatpatienten gedulden.
Für die Erhebung wurden Testanrufe in über 20 Prozent der rund 2.200 hessischen Facharztpraxen durchgeführt. Dabei wurde der gleiche Arzt jeweils einmal von einem Kassen- und einmal von einem Privatpatienten angerufen. Die Testanrufer meldeten sich mit dem Satz "Ich bin privat/gesetzlich versichert und hätte gerne einen Termin" und holten ein Terminangebot ein, auf das sie am Ende des Telefonates aber nicht eingingen. Getestet wurden Haut-, Augen-, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Neurologen, Kardiologen, Radiologen, Ärzte für Innere Medizin und Orthopäden.
FH
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