Der im Alter einsetzende Rückgang der weißen Hirnsubstanz läuft bei übergewichtigen Menschen schneller ab als bei Normalgewichtigen. Das zeigt eine Untersuchung von Forschern um Dr. Lisa Ronan von der Cambridge University, die nun im Fachjournal „Neurobiology of Ageing“ erschienen ist.
Der Studie zufolge entspricht das Volumen der weißen Substanz bei Übergewichtigen mit einem Body-Mass-Index über 25 im Alter von 50 Jahren in etwa dem von 60-jährigen Schlanken. Bei jungen Erwachsenen konnten keine Unterschiede zwischen Übergewichtigen und Normalgewichtigen festgestellt werden, ab einem Alter von 40 Jahren dagegen schon. Wie diese beschleunigte Alterung zustande kommt, ist unklar. „Wir können nur darüber spekulieren, ob Übergewicht auf irgendeine Weise die Veränderungen verursacht oder eine Folge der Hirnveränderungen ist“, sagt Ronan in einer Mitteilung der Universität. Trotz der deutlichen Volumenunterschiede der weißen Substanz konnten die Forscher in IQ-Tests keine Unterschiede zwischen Normal- und Übergewichtigen erkennen.
Ronan und ihre Kollegen untersuchten die Gehirne von 473 Personen im Alter zwischen 20 und 87 Jahren und ermittelten mithilfe von bildgebenden Verfahren die Größe der weißen Hirnsubstanz, die aus Nervenfasern besteht. Angesichts der demografischen Entwicklung und der Zahl an Übergewichtigen weltweit sollte der Einfluss von Übergewicht und Ernährung auf Gehirn und Gedächtnisleistung verstärkt untersucht werden, fordern die Forscher.
ch/PZ
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