Gesund leben

Warum Magnesium bei Diabetes so wichtig ist

31.10.2018

Der Mineralstoff Magnesium spielt bei Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle - sowohl in der Prävention, als auch bei der Therapie. Viele Diabetiker sind jedoch unterversorgt, mahnt die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Petra Ambrosius. Sie erklärt, in welchen Lebensmitteln und Gerichten besonders viel Magnesium steckt.

Nüsse enthalten sehr viel Magnesium.
Nüsse - vor allem Cashewkerne und Erdnüsse - sind wahre Magnesiumbomben.
© bit24 - Fotolia

Typ-2-Diabetes tritt in Deutschland immer häufiger auf. Das Hormon Insulin schafft es dann nicht mehr richtig, Glukose in die Körperzellen zu transportieren. Als Folge ist der Blutzuckerspiegel ständig leicht erhöht. Dafür verantwortlich sind oft eine unausgewogene Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Wie bereits mehrere große Studien zeigen konnten, spielt dabei auch ein Magnesiummangel eine Rolle: Nahmen die Studienteilnehmer den Mineralstoff gezielt zu sich, verringerte sich ihr Risiko, an Diabetes zu erkranken. „Der Mineralstoff hilft, den Blutzucker in die Zelle zu schleusen", erklärt Diplom-Ökotrophologin Dr. Petra Ambrosius aus Wiesbaden.

Magnesium schützt Diabetiker vor Folgeschäden

Auch für Menschen, die bereits an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, ist es wichtig, gut mit Magnesium versorgt zu sein - und das gleich aus zwei Gründen: Weil es die Wirkung von Insulin fördert, trägt es zu einer Verbesserung der Blutzucker-Einstellung bei. Außerdem kann ein ausgeglichener Magnesium-Haushalt den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und Spätfolgen der Krankheit abmildern. „Bei Diabetikern sind die Blutgefäße extrem gefährdet. Magnesium hilft, dass sie elastisch bleiben“, sagt die Ambrosius. „Eine gute Versorgung kann das Schlaganfall-Risiko senken und schützt auch vor einem Herzinfarkt.“

Viele Diabetiker sind unterversorgt

Allerdings weist der Ernährungswissenschaftlerin zufolge etwa die Hälfte der Diabetiker einen zu niedrigen Magnesium-Spiegel im Blut auf. Anzeichen für einen Mangel seien Muskelzuckungen wie Lidflattern oder Migräne. Es gibt mehrere Gründe für eine Unterversorgung von Diabetikern: Ist ihr Blutzuckerspiegel nicht optimal eingestellt, verändert sich die Nierenfunktion und sie müssen häufiger Wasser lassen. Dabei spülen sie vermehrt Magnesium aus dem Körper. Manche Medikamente, auf welche die Patienten angewiesen sind, verschärfen den Verlust zusätzlich.

Zwiespalt: Obst liefert Magnesium, ist aber zuckerreich

„Viele Diabetiker verzichten zudem auf Lebensmittel, die viel von dem Mineralstoff enthalten", ergänzt Ambrosius. Um Kalorien zu sparen, essen sie etwa wenig Nüsse oder Mandeln - doch gerade die enthalten viel Magnesium. Zudem wird häufig die Zufuhr von Kohlenhydraten eingeschränkt, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. „Vor allem Vollkornprodukte sind jedoch gute Magnesium-Lieferanten“, betont die Expertin. Auch Obst sei eine zwiespältige Sache, denn es ist reich an Zucker. „Hier kommt es auf den glykämischen Index an“, so Ambrosius. Er verrät, wie stark das Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.

Bananen etwa enthalten zwar Magnesium, sind aber wegen ihres hohen glykämischen Indexes bei Diabetes nicht ratsam. Besser sei es, Beerenfrüchte zu essen, also Erdbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren oder Stachelbeeren. Viel von dem Mineralstoff stecke auch in Gemüse und hier insbesondere in Hülsenfrüchten. Ambrosius rät zu drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag. Zusätzlich nennt sie Milchprodukte. „Sie versorgen gleichzeitig mit Kalzium, das neben Magnesium das Herz-Kreislauf-System unterstützt“, ergänzt sie.

Weitere Lebensmittel mit einem hohen Magnesiumgehalt sind Weizenkleie, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Cashewnüsse, Erdnüsse, Reis und Haferflocken. Dr. Ambrosius rät, sich bei einer qualifizierten Ernährungsberatung zu informieren. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten zumindest teilweise, wenn der Arzt eine medizinische Notwendigkeits-Bescheinigung ausstellt.

NK

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